Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name: Grauvioletter Schleimkopf
Vorkommen:
Gesellig, meist in Gruppen, seltener auch in Reihen und Kreisen in Kalkbuchenwäldern; vorwiegend in höheren Lagen und dort Cortinarius nemorensis ersetzend. Im Münchner Südwesten der häufigste Vertreter der Variecolores in Laubwäldern und in den Buchenbeständen um den Ammersee eines der häufigsten Phlegmacien.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 622), je 1 Fund in Schleswig-Holstein, im Rheinland und in Oberfranken; in Südbayern im Gebiet der Seen westlich von München und bei Bad Tölz; in Südbayern wohl weitgehend Cortinarius nemorensis ersetzend.
Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet, nach Moser im Gebiet die häufigste Sippe des Cortinarius-nemorensis-Kreises
In unserer Datenbank gibt es 95 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 9 cm breit,anfangs halbkugelig, später konvex, jung mit breiter, weißlila gefärbter Randzone, ziemlich schleimig, bald trocken und vom Scheitel her zunehmend kastanienbraun, in der Mitte etwas körnig, gegen den Rand dunkler eingewachsen radialfaserig, lila Töne alt völlig schwindend.
Lamellen jung hell lila, bald tonrostbraun, um den Stiel breit ausgebuchtet, ziemlich dichtstehend, breit, bis 7 mm hoch, dünn, mit 2-3 Zwischenlamellen, Schneide schwach ausgefressen, kaum heller.
Stiel bis 7 cm lang und an der Spitze bis 15, am Grund bis 30 mm dick, zylindrisch mit breit zwiebelig-knolligem Grund, Spitze jung weißlichlila, bald bräunend, weiß faserflockig, abwärts von der Cortina überfasert.
Fleisch weiß, auch im Stiel weiß, am Hutrand über den Lamellen lange lila, mit schwachem, staubartigem, nach Moser süßlich-fruchtigem bis gebäckartigem Geruch.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9-11 x 5,5 µm, elliptisch-mandelförmig, fein warzig.
Chemische Reaktionen: KOH im Fleisch schwach bräunlich, auf der Huthaut rotbraun; nach Moser von chromgelb bis braun mit gelber Umrandung schwankend; Phenol weinbraun.
Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Der Pilz lässt sich von Cortinarius nemorensis nur anhand der etwas kleineren Fruchtkörper, des angeblich mehr fruchtigen Geruchs und geringfügig kleinere Sporenmaße unterscheiden.
Cortinarius largus mit etwas blasseren Farben ist ebenfalls sehr ähnlich; J. Schaeffer hat seine Funde vom Ammersee als "largus" bestimmt, obwohl diese zweifellos Cortinarius lividoviolaceus darstellen.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: D
Quelle / Literatur:
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 246;
Abbildung: Moser/Jülich, Farbatlas der Basidiomyceten, Cortinarius 15.