Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name: Löwengelber Rauhkopf
Vorkommen:
Zerstreut, aber mitunter recht gesellig in kalkarmen, moosigen Nadelwäldern und in Moorfichten- und Spirkenwäldern. Im Münchner Süden vor allem auf Altmoränenböden und auf sandigen Aufwehungen im Jungmoränengebiet.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 620), nur im südlichen Deutschland; verbreitet im Schwarzwald und auf der schwäbischen Alb; in Bayern selten bei Coburg; in den ostbayerischen Kristallingebirgen, im Jungmoränengebiet zwischen Lech und Isar etwas häufiger, vereinzelt im Chiemgau.
Vorkommen am Ammersee:
Nur auf bodensauren Standorten, im Süden des Gebietes ziemlich häufig, sonst selten.
In unserer Datenbank gibt es 91 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 32 mm breit, konvex, alt gelegentlich mit aufgebogenem Rand und dadurch breit glockig, hygrophan, feucht orangebraun, am Scheitel später hell orangegelb, vom Rand her zu lebhaft gelb ausblassend, sehr dünnfleischig, kahl oder feinfilzig, Randzone spärlich faserig.
Lamellen sehr breit, aber meist nicht bauchig, dicklich und ziemlich entfernt, lebhaft orange-rostbraun, am Stiel gerade angewachsen, bis 6,5 mm breit bei 13 mm Länge, am Hutrand mit bis zu 13 Lamellen pro cm, davon 4 durchgehend, Schneide gleichfarbig und glatt.
Stiel bis 4 cm lang und an der Spitze bis 4,5, am Grund bis 6 mm dick, zylindrisch mit leicht verdicktem Grund, Spitze gelblich flockig, abwärts etwas faserig und bräunlich-gelblich gestreift, nur mit einzelnen gelblichen Flocken.
Fleisch orangegelb, im Stielgrund orangebraun, im Schnitt mit schwachem, rettichartigem Geruch.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7,5 x 6 µm, elliptisch, mäßig warzig.
Bemerkungen:
Der Pilz ist wohl nicht giftig, sollte aber auf keinen Fall für Speisezwecke verwendet werden.
Typisch sind der jung halbkugelige, dann gleichmäßig konvexe, selten schwach gebuckelte, fein schuppige und besonders im Alter deutlich hygrophane Hut und der gleichmäßig zylindrische, von zitronengelben Velumflocken überzogene Stiel.
Cortinarius rubellus (speciosissimus) wächst häufig an ähnlichen Standorten und unterscheidet sich durch kleineren Wuchs sowie den spitzgebuckelten, lebhaft gefärbten und meist auch kaum schuppigen Hut.
Der seltenere Cortinarius callisteus hat einen keuligen Stiel und kein erkennbares zitronengelbes Velum am Stiel. Dieser besitzt einen eigenartigen "Lokomotiven"-Geruch, ähnlich wie heißes, öliges Blech (heiß gefahrene Bremse).
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. B 34.