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Cortinarius leucopus (Bull. : Fr.) Fr. 1838

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Beschleierter Wasserkopf

Vorkommen:
Ziemlich selten, aber meist gesellig, gelegentlich auch büschelig in moosigen Fichtenwäldern.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 617), in Deutschland nur im Süden und überall selten, nur an der Donau oberhalb Regensburg und vereinzelt im Jungmoränengebiet zwischen Lech und Isar.
Die Art ist in der Interpretation von Moser sicher in Nadelwäldern weit verbreitet, wird aber möglicherweise oft zu anderen weißstieligen Telamonien gerechnet.

Vorkommen am Ammersee:
Vermutlich zerstreut, kritische, schwer von Cortinarius fasciatus und fulvescens zu trennende Art.
In unserer Datenbank gibt es 18 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 20-40 mm breit, jung spitz kegelig-glockig mit kräftigem, herausragendem Buckel und oft eingeknicktem, fein gekerbtem Rand, später flach und spitzbuckelig, hygrophan, feucht hell rotbraun, im Eintrocknen stark radialstreifig, trocken hell ockerlich, Buckel lange gelbbraun bleibend, kahl, sehr dünnfleischig.
Lamellen lebhaft zimtrostbraun, sehr breit, bauchig, entfernt, um den Stiel breit und tief ausgebuchtet, bis 7 mm breit bei 12 mm Länge, mäßig dichtstehend, am Hutrand mit bis zu 11 Lamellen pro cm, davon 5 durchgehend, Schneide scharf und meist stark weißflockig gezähnt.
Stiel bis 7 cm lang und an der Spitze bis 4, am Grund bis 5 mm dick, lang und schlank, regelmäßig zylindrisch, innen etwas faserig hohl, am Grund etwas verbogen und vom Myzel filzig, aber nicht verdickt, auf der gesamten Länge rein weiß und nur im Alter etwas bräunend, längsseidig und glänzend, aber ohne Velum.
Fleisch weiß, alt etwas bräunend, in der Stielrinde etwas dunkler, mit schwachem, erdartigem Geruch.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9-10,5 x 4,5-5,5 µm, bei einer anderen Kollektion auch 7,3-8 x 4,3-5 µm, elliptisch, mäßig warzig.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Cortinarius obtusus hat einen lebhafter gefärbten, stärker gerieften Hut und nicht so lebhaft zimtrostbraune Lamellen.
Cortinarius jubarinus hat einen deutlich dunkleren und am Rand stark seidigen Hut.
Cortinarius biformis ist dickstieliger und hat ein deutliches Velum am Stiel.
Arnold synonymisiert diese Sippe mit dem sehr formenreichen Cortinarius obtusus Fr. Man findet jedoch nicht selten beide Sippen zusammen und kann sie schon im Gelände gut unterscheiden.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 5, Nr. 344.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner