Startseite

Cortinarius laberiae Münzmay, Oertel & Saar

Synonyme: Cortinarius subarquatus (M.M. Moser) M.M. Moser ss. Oertel & Laber

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Ziemlich verbreitet in Nadel- und Mischwäldern; häufig aber wohl als Form von Cortinarius calochrous angesprochen und übersehen.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 781), in ganz Deutschland selten, einzelne Fundorte in Südniedersachsen, im Saarland, an der oberen Donau, bei Regensburg und etwas häufiger zwischen Lech und Isar im Jungmoränengebiet des Ammerseegletschers.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten.
In unserer Datenbank gibt es 7 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 75 mm breit, jung halbkugelig mit lang eingerolltem Rand, dann breit konvex, bald flach bis leicht schüsselförmig oder etwas niedergedrückt, jung lebhaft ocker- bis orangegelb mit hellerem Saum, am Scheitel dunkel fuchsig und gelegentlich mit einigen weißen Velumfetzen, getropft fleckig, kaum radialfaserig, dünnfleischig, jung schmierig, trocken matt.
Lamellen jung lebhaft lila bis blass violett und oft lange so bleibend, dann hell tonfarben bis wässrig zimt- oder milchkaffeebraun, normal breit, bis 7 mm breit bei 30 mm Länge, ziemlich dichtstehend, brüchig und häufig senkrecht eingerissen, um den Stiel wenig und breit ausgebuchtet, alt auch gerade angewachsen, Schneide fein und scharf gezähnelt und lange lila bleibend.
Stiel bis 10 cm lang und an der Spitze und am Grund bis 10, am Knollenrand bis 28 mm dick, zylindrisch mit breiter, oft schräg gerandeter Knolle und etwas erweiterter Spitze, dünn und schlank, auf ganzer Länge rein weiß und besonders am Knollenrand von der spärlichen Cortina überfasert, am oberen Knollenrand weiß oder etwas messinggelb, aber ohne gelbe Velumreste, Spitze von den Lamellen gerieft. Myzel am Knollengrund weiß.
Fleisch rein weiß, im Hut, über den Lamellen und am Knollenrand etwas bräunlich, ohne Spur von Blautönen, geruchlos.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 10-11 x 5,5-6,5 µm, mandelförmig, mäßig warzig.
Chemische Reaktionen: KOH auf der Huthaut lebhaft karminrot, dann rasch hell tintenrot, im Fleisch schwach fleischbräunlich.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Cortinarius calochrous ist schmächtiger, hat eine heller gelbe Huthaut mit braunroter KOH-Reaktion und deutlich kleinere Sporen. Cortinarius arquatus ist lebhafter gelb gefärbt, hat deutlich schmälere Sporen sowie eine gelbscheidig gesäumte Knolle. Cortinarius pansa hat ein schwefelgelbes Basismyzel. Schmächtige Formen von Cortinarius amoenolens sind mehr olivockerlich gefärbt, haben eine rundliche Stielknolle, eine meist deutlich lila Stielspitze und einen bitteren Geschmack in der Huthaut. Cortinarius caesiocortinatus hat sehr blass lilafarbene Lamellen und rundliche Sporen.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Lange, Flora Agaricina Danica, Tf. 83 B (als Cortinarius arquatus);
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 188 (als Cortinarius subarquatus).