Synonyme: Cortinarius saturatus J. E. Lange
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name: Braungestreifter Wasserkopf
Vorkommen:
Ziemlich selten, aber oft in sehr großen Mengen, einzeln oder büschelig und mitunter dicht bestandene Hexenringe bildend. Vorwiegend auf lehmig-sandigen, feuchten Böden in Fichtenschonungen zwischen Moosen. Nach Michael-Hennig auch unter Buchen (Fagus sylvatica) und Eichen (Quercus).
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 534, als Cortinarius dilutus), in Deutschland überall selten, aus Bayern nur vereinzelte Fundorte. Südlich der Donau nur im Münchner Westen.
Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet, kritische Art.
In unserer Datenbank gibt es 6 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut meist 3 bis 7 cm breit, jung konvex-kegelig mit eingebogenem Rand, alt breit konvex, mitunter mit breitem und stumpfem Buckel und oft wellig verbogenem, teilweise lange eingerolltem Randsaum, stark hygrophan, feucht satt kastanienrot bis fuchsig, kaum rotbraun, ziemlich dunkel, im Eintrocknen streifenförmig orangebraun, trocken ziemlich hell und lebhaft gelbbraun, mit lange dunkel bleibendem Scheitel, schon jung mehr oder weniger kahl und glatt, Randzone schwach durchscheinend gerieft, alt am Rand etwas schuppig werdend, im Kern sehr dickfleischig.
Lamellen jung tonblass bis hell milchkaffeebraun, alt zunehmend rostbraun, mäßig dichtstehend, am Rand mit sehr vielen kurzen Zwischenlamellen, mit bis zu 22, davon 6 durchgehenden Lamellen pro cm Hutrand, davon jedoch 11 nur ansatzweise angedeutet, sehr breit, alt bauchig vorstehend, bis 1 cm breit bei 22 mm Länge, um den Stiel kaum ausgebuchtet und mitunter fast kragenartig verbunden, aber nicht oder nur alt wenig herablaufend, ziemlich dünn, Schneide jung etwas gesägt, alt gleichfarbig und glatt erscheinend.
Stiel 4 bis 8 cm lang und 5 bis 10 mm dick, zylindrisch mit allmählich keulig verbreiterter Basis, aber auch lang und schlank und etwas zuspitzend, weiß bis blass bräunlich und meist stark weiß seidig überfasert, alt auch etwas messingfarben und mehr oder weniger kahl, unterhalb der Cortinazone mit unregelmäßigen weißen, alt schwindenden Velumflocken, weder beringt noch gegürtelt.
Fleisch weiß bis durchwässert bräunlich, alt besonders in der Stielspitze und im Hut bräunend, im Schnitt in der Stielbasis mitunter etwas gilbend, mit schwachem, unspezifischem oder etwas erdartigem Geruch.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 5-5,5 x 4,5-5 µm, einzelne bis 7,5 x 6 µm, rundlich bis kurz elliptisch und fein punktiert.
Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Cortinarius subferrugineus, Cortinarius triformis und Cortinarius armeniacus sind ähnlich lebhaft oder noch leuchtender gefärbt, haben aber keine rundlichen Sporen.
Cortinarius renidens ist ebenfalls fast rundsporig, hat aber einen deutlich braunen Stiel und keine erkennbare Cortina.
Die Angabe bei Michael-Hennig: "besonders unter Buchen und Eichen" ist wohl kaum zutreffend, zumal es nach der Pilzflora der Deutschen Demokratischen Republik, nur unsichere Angaben aus dem Gebiet der DDR gibt.
Cortinarius saturatus Fr. ss. Lange in der hier dargestellten Auffassung ist nach Arnold identisch mit Cortinarius dilutus Fr.; nach Brandrud auch mit Cortinarius illuminus Fr.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: G
Quelle / Literatur:
Arnold, Telamonia, Libri Botanici 7, 1987, S. 108;
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, B 15;
Lange, Flora Agaricina Danica Nr. 101a;
Michael-Hennig, Handbuch für Pilzfreunde, Band IV, S. 107.