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Cortinarius herpeticus Fr. 1838

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Stets unter Fichten (Picea abies), meist an moosigen und etwas feuchten, aber nicht an moorigen Standorten; vorwiegend in Nordeuropa; in den Alpen ziemlich verbreitet.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (Bd. 1B, Karte 581) in Deutschland nur vereinzelt im Rheinland und Saarland; häufiger im Schwarzwald. In Bayern nur vom Grenzgebiet zu den Tiroler Alpen bekannt.

Vorkommen am Ammersee:
Selten.
In unserer Datenbank gibt es 74 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 30 bis 80 mm breit werdend, jung breit konvex mit eingerolltem Rand, dann flach bis leicht schüsselförmig, jung blass olivlich bis umbra-graubraun, dann vom Scheitel her zunehmend wärmer orangeocker bis hell fuchsig, gelegentlich auch dunkler braun, feucht schmierig,
Lamellen jung olivgrünlich, dann hell milchkaffeebraun bis rostbraun, normal breit und normal entfernt, 5 mm breit bei 21 mm Länge, um den Stiel breit und wenig ausgebuchtet, am Hutrand mit 14 Lamellen pro cm, davon 4 durchgehend, Schneide stumpf, gleichfarbig und glatt, lange Zeit etwas grünlich schimmernd.
Stiel 30 bis 70 mm lang und an der Spitze bis 12, am Grund bis 21 mm dick, zylindrisch, oft ziemlich kurz mit deutlicher, oft schräg gerandeter und schwach lila gesäumter Knolle, jung weißlich, bald hell messingoliv und stark von der weißlichen Cortina überfasert, Stielspitze jung blauviolett bis schmutzig blaugrünlich, später mehr oder weniger weißlich.
Fleisch im Hut schmutzig olivgrau bis bräunlich, seltener weißlich, im Stiel besonders in der Rinde bräunlich oder schwach bläulich, in der Stielknolle weiß.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen: nach Moser 9-11 x 5-5,5 µm, elliptisch, fein bis mäßig warzig.
Chemische Reaktionen: KOH im Fleisch gelblich, auf der Huthaut dunkel braun, Lugol im Fleisch sofort dunkel rostbraun-weinrot.

Bemerkungen:
Cortinarius herpeticus ist als eine der wenigen Phlegmacien-Arten mit olivfarbenen Lamellen und kräftiger Lugol-Reaktion leicht kenntlich. Die meisten verwandten Arten aus dem Scaurus-Kreis kommen in Nadelwäldern vor.
Der Typus wächst in Fichtenwäldern und unterscheidet sich von der im Voralpengebiet ungleich häufigeren Buchenwaldform durch grünliche bis blaugrünliche, aber niemals lilafarbene Lamellen.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: D

Quelle / Literatur:
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 275;
Abbildung: Flora Photographica C 08.

  • Detailansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
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    Foto: Edmund Garnweidner