Synonyme: Phlegmacium arquatum var. haasii M.M. Moser
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name:
Vorkommen:
Gesellig und teilweise Hexenringe bildend im montanen Mischwald, gerne bei Weißtannen (Abies alba).
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 575), in ganz Deutschland nur im Schwarzwald und in Nordoberfranken und bei Berchtesgaden; außerdem von Einhellinger in den Isarauen nördlich von München beobachtet. Die Art ist am Alpenrand sicher weiter verbreitet, tritt aber nur in guten Phlegmacienjahren und dann mitunter massenhaft auf.
Vorkommen am Ammersee:
Selten.
In unserer Datenbank gibt es 5 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 5,5-12 cm breit, konvex, dann breit gewölbt, alt auch flach mit leicht nach unten gezogenem Rand und lange eingerolltem Randsaum, feucht stark schleimig, hell gelbbraun, auf dem Scheitel getropft satter fuchsig-ocker und mit schwachen weißen Velumfetzen bedeckt oder kahl, alt fleckenweise sehr dunkel fuchsig verfärbend, Rand heller gelb bis zitron, nur sehr schwach radial eingewachsen faserig, ziemlich dünnfleischig.
Lamellen blass bläulich, dann hell tongrau bis schwach lila, alt auch milchkaffeebraun, auf den Flächen besonders gegen den Rand zu lange mit Lilaschein, ziemlich breit, dichtstehend, am Hutrand bis 15 Lamellen pro cm, davon 6 durchgehende pro cm, um den Stiel wenig bis tief und mäßig breit ausgebuchtet, Schneide deutlich uneben, wenig heller, unter dem Binokular nicht flockig.
Stiel bis 5 cm lang und an der Spitze bis 13, Knolle bis 28 mm breit, zylindrisch mit oft breit ausladender Spitze und schmal bis breit gerandeter Knolle, gelegentlich auch flachgedrückt, Spitze schön und kräftig, seltener nur blass lila, abwärts von der farblosen Cortina reichlich überfasert und bald entfärbend, dabei vom Grund her schwach gelbliche Töne annehmend, Basismyzel schwefelgelb.
Fleisch im Stiel rein weiß, nur oben in der Stielrinde mit undeutlichem Lilaton, unter der Huthaut und über den Lamellen auch etwas gelbbraun und durchwässert, meist watteartig-weich, in der Stielbasis am Knollenrand im Schnitt etwas gelb verfärbend, mit schwach gebäckartigem Geruch.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen teils 9-10,5 x 5,5-6,5 µm, teils auch 11-12 x 6,5-7,5 µm, mandelförmig, grob warzig.
Chemische Reaktionen: KOH auf der Huthaut kartonbraun, im Fleisch der Stielbasis negativ bis schwach bräunlich.
Bemerkungen:
Die Art wird oft als Form von Cortinarius arquatus betrachtet. Mehrere Verwandte aus der Sektion der Calochroi sind ähnlich, haben aber mit Ausnahme von Cortinarius calochrous var. caroli niemals violette Stielfarben.
Cortinarius dibaphus kann an ähnlichen Standorten bei Weißtannen vorkommen; er hat zumindest jung hell lila Töne auf dem Hut.
Cortinarius arquatus hat weißes, sich mit KOH augenblicklich rosa verfärbendes Basismyzel und keine lila Stielspitze.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. A 48 und C 27 (als Cortinarius calochrous ssp. arquatus var. haasii);
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 187.