Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name: Knollenloser Klumpfuß
Vorkommen:
Gesellig und mitunter büschelig verwachsen in dicht bestandenen Reihen, Kreisen und Hexenringen in vorwiegend kalkhaltigen und oft grasigen Nadelwäldern, vor allem im Gebirge; in manchen Jahren überaus häufig. Seltener auf Silikatuntergrund.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 571), in ganz Deutschland zerstreut bis selten; häufiger im Saarland und Baden-Württemberg; in Bayern nur am Rand des Jungmoränengebietes zwischen Iller und Berchtesgaden gebietsweise häufig; fehlt weitgehend in den ostbayerischen Kristallingebirgen und im Tertiärhügelland.
Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 51 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 75-100 mm breit, polsterförmig gewölbt-konvex, mitunter flach und sehr breit und stumpf gebuckelt, am Scheitel etwas faserig, schwach glimmerig und mit schmutzig gelblichen Velumflöckchen, gegen den lange eingebogenen Rand stark radial eingewachsen faserig und dunkler getropft-fleckig, im Kern ziemlich dickfleischig, Grundfarbe rötlich-ockerbraun bis hell fuchsig.
Lamellen jung blass lilagrau, bald hell tonfarben, recht schmal, dünn und ziemlich dichtstehend, 4 mm breit bei 30 mm Länge, um den Stiel sehr schwach ausgebuchtet bis fast gerade angewachsen, am Hutrand mit bis zu 19 Lamellen pro cm, davon 6 durchgehend, Schneide etwas unregelmäßig schartig, wenig heller.
Stiel bis 90 mm lang und an der Spitze bis 18, am Knollensaum bis 28 mm dick, sehr lang und schlank, zylindrisch, mit kleiner, am Grund gestutzter und rundlich gerandeter Knolle, Spitze bläulichlila und seidig überfasert, abwärts mit spärlicher Cortina, vom Grund her zunehmend messingbraun verfärbend.
Fleisch im Hut bräunlichweiß bis hell korkbräunlich, in der Stielspitze blau, abwärts bräunlich, mit schwachem, angenehmem Geruch.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7,3-8 x 4,3-4,6 µm, elliptisch, mäßig warzig.
Chemische Reaktionen: KOH auf der Huthaut rotbräunlich, im Fleisch schwach bräunend.
Bemerkungen:
Von Cortinarius glaucopus werden mehrere Formen unterschieden.
Die var. acyaneus M.M. Moser hat von Jugend an tonbraunen Lamellen. Sie unterscheidet sich von Cortinarius elotus durch erheblich kleinere Sporen und lebhafter fuchsige Hutfarbe.
Die var. olivaceus M.M. Moser mit grünlich-oliver Hutfarbe und deutlich gerandeter Knolle ist in Südbayern gebietsweise vorherrschend.
Ähnliche Arten: Cortinarius magicus hat größere Sporen, mehr olivfarbene Farbtöne, größere Fruchtkörper und wächst zumindest in Südbayern nur im Laubwald. Cortinarius pistorius Schff. ist Cortinarius magicus recht ähnlich, riecht aber nach frisch gebackenem Brot. Cortinarius dionysae ist mitunter ähnlich gefärbt, aber schmächtiger und riecht im Schnitt stark mehlartig.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. C 30;
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 197.