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Cortinarius gentilis (Fr.) Fr. 1838

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Goldgelber Raukopf

Vorkommen:
Selten, aber gesellig in feuchten und moosigen, sauren Nadelwäldern; bei uns vorwiegend auf Altmoränen und am Alpenrand.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 569), im nördlichen Deutschland sehr selten; im Schwarzwald verbreitet, in Bayern in allen Gebieten zerstreut, im Tertiärhügelland und im Maingebiet aber selten; ebenso im Bayerischen Wald; häufiger nur am unteren Lech und zwischen München und Augsburg.

Vorkommen am Ammersee:
Selten.
In unserer Datenbank gibt es 8 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 2-4 cm breit, jung kegelig-glockig, dann breit konvex mit stumpfem Buckel und nach oben geknicktem Rand, stark hygrophan, feucht schön orangebraun, trocken hell aprikosengelb, feucht am Rand auch rotbraun und vom zitronengelben Velum seidig, im Eintrocknen radial streifig, dünnfleischig.
Lamellen feucht lebhaft rostbraun, trocken zimtfarben, am Stiel gerade angewachsen, auch unbedeutend ausgebuchtet oder etwas herablaufend, mäßig dicklich, sehr breit, aber nicht bauchig, entfernt; Schneide jung etwas heller, alt mehr oder weniger gleichfarbig.
Stiel bis 55 mm lang, an der Spitze 4, am Grund bis 5 mm dick, lang und schlank, zylindrisch, oft verbogen, am Grund verdickt oder zuspitzend, wie der Hut gefärbt, mit zitronengelbem Velumgürtel; Cortina zitronengelb.
Fleisch durchgefärbt gelb, in der Stielrinde rotbraun.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7,5-8 x 6,5-5 µm, rundlich, mit Apiculus.

Bemerkungen:
Die Art wird aufgrund des stark hygrophanen Hutes eher in der Sektion Laeti der Untergattung Telamonia vermutet; unterscheidet sich aber durch die UV-Fluoreszenz.
Der Pilz enthält nach Moser Orellanin und ist giftig.
Ähnliche Arten: Cortinarius gentilis erinnert an einen schmächtigen Spitzgebuckelten Raukopf (Cortinarius rubellus) und riecht wie dieser nach Rettich; ist aber stark hygrophan. Alle übrigen Vertreter der Untergattung Leprocybe sind wesentlich robuster und nicht oder nur schwach hygrophan.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: V

Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. B 31;

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch