Startseite

Cortinarius fulvoochrascens Rob. Henry

Synonyme: Cortinarius fuscomaculatus Jul. Schäff.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Meist gruppenweise in Fichtenwäldern auf bodensauren Standorten, gerne am Rand von Schonungen; im Jungmoränengebiet mitunter scharenweise und eines der häufigeren Phlegmacien.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 566), ein Fund im Rheinland und am Untermain; sonst nur im südlichen Schwarzwald und im Jungmoränengebiet zwischen Lech und Isar; vereinzelt auch in den Ammergauer Alpen und bei Berchtesgaden.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 77 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 5 bis 10 cm breit, jung halbkugelig, bald konvex, gewölbt bis flach mit lange eingerolltem Rand, anfangs am Scheitel ocker-, oliv- oder gelb- bis umbrabraun und etwas fleckig, dann vom Scheitel her auf der ganzen Fläche lebhaft orange-rostfuchsig bis orangebraun und etwas bereift, glänzend, nicht oder nur schwach radial eingewachsen faserig, jung etwas schmierig, oft auch etwas hygrophan und dann am Rand mit dunkel schokoladenbraunen Flecken, gelegentlich mit von ockerlichen Velumresten etwas überfaserter, ca. 1/2 cm breiter Zone.
Lamellen jung meist kräftig blau, seltener blasslila, dann hell grau- bis milchkaffeebraun oder wässrig tonfarben mit besonders am Hutrand und an der Schneide bläulichem Schimmer, um den Stiel breit und tief oder auch nur wenig ausgebuchtet und etwas am Stiel herablaufend, normal entfernt, mäßig breit und dünn, am Hutrand mit 13 bis 17 Lamellen pro cm, gelegentlich auf den Flächen etwas runzelig, Schneide oft wellig, fein gesägt bis ausgefressen und mit bläulichem Schimmer.
Stiel bis 10 cm lang und an der Spitze 8 bis 22, am Grund 15 bis 35 mm dick werdend, stets ziemlich lang, zylindrisch, mit meist sehr stumpf gerandeter, rübenartiger und abgestutzter Knolle, jung blauviolett, dann bläulich, später auf ganzer Länge mehr oder weniger weißblass und längsfaserig, unter der flüchtigen Cortinazone mit einigen gelbbraunen Flöckchen, Knollenrand nicht gesäumt und bei Druck nicht blau verfärbend.
Fleisch jung im Hut und Stiel weiß, alt etwas gelblich, in der Stielspitze kräftig blau bis schwach bläulich, alt im Hut und in der Stielknolle etwas bräunend, im Stiel weiß, geruchlos.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen (10-) 12-13(-14) x 6-8 (-8,5) µm, breit elliptisch bis schwach mandelförmig, mäßig fein warzig punktiert.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Der Pilz ist durch die kräftigen blauen Farben auf dem Stiel und den jungen Lamellen sowie die derbe, rübenartige und sehr stumpf gerandete Knolle gut charakterisiert und auch im Gelände gut ansprechbar. Alte Fruchtkörper verlieren mitunter die bläulichen Farben und sehen dann wie ein schwach gerandet-knolliger Cortinarius allutus aus.
Der Braunfleckige Klumpfuß wurde noch vor Henrys Beschreibung als Cortinarius fulvoochrascens von J. Schaeffer mehrfach in Oberbayern beobachtet und wegen des oft dunkelbraun getropft-fleckigen Hutrandes als Cortinarius fuscomaculatus beschrieben. Die Funde aus den Nadelwäldern des Münchner Südens, wo der Pilz gegen den Alpenrand zu immer häufiger wird, passen teils besser zur von Moser abgegrenzten var. umbrinus, teils zu der in Moser/Jülich abgebildeten var. smolandicus. Cortinarius fulvoochrascens ss. Moser 1960 entspricht Cortinarius cyanophyllus Rob. Henry.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Abbildung: Moser/Jülich, Farbatlas der Basidiomyceten, Cortinarius 14 A.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner