Startseite

Cortinarius flavovirens Rob. Henry 1939

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Gelbgrüner Klumpfuß

Vorkommen:
Gesellig und mitunter Hexenringe bildend in Rotbuchenwäldern; aber anscheinend nur lokal verbreitet, so vor allem im Münchner Westen.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 558), in Schleswig-Holstein, im Rheinland und Saarland sehr selten; wenige Funde in Baden-Württemberg; In Bayern 1 Fundort am Untermain, außerdem ziemlich häufig zwischen Lech und Isar im Umfeld des Ammerseegletschers; sonst selten; von Einhellinger im Allacher Forst, in der Angerlohe und in der Echinger Lohe gefunden.

Vorkommen am Ammersee:
Selten, oft viele Jahre ausbleibend.
In unserer Datenbank gibt es 14 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 11 cm breit, jung halbkugelig bis breit polsterförmig konvex-gewölbt, mit eingerolltem Rand, später flach mit vertiefter Mitte und etwas nach unten gebogen, feucht schmierig, schmutzig olivgelb und stark radial eingewachsen faserig, am Scheitel auch dunkler oliv bis umbra- oder rötlichbraun fleckig, Randsaum alt nach oben geknickt, bald trocken und matt, ohne erkennbare Velumspuren, im Kern sehr dickfleischig.
Lamellen jung wässrig olivgelb, dann blass milchkaffeebraun mit olivlichem Beiton, um den Stiel breit und wenig ausgebuchtet und mit einem kurzen Zahn herablaufend, schmal oder mäßig breit, 4-11 mm breit bei 35-48 mm Länge, mäßig dichtstehend, meist mit 3 Zwischenlamellen, am Hutrand mit bis zu 11 Lamellen pro cm, davon 5 durchgehend, Flächen glatt, Schneide sehr stark wellig gekerbt und grob gesägt, jung heller, alt mehr oder weniger gleichfarbig.
Stiel bis 90 mm lang und an der Spitze bis 28, am Grund 30-40 mm dick, robust und jung recht dick, zylindrisch mit verbreiterter Spitze und breit gerandeter Knolle, Spitze olivweiß bis messingoliv und längsstreifig, unter der reichlichen olivgelben Cortina oft etwas schlanker werdend und am Knollensaum faserig.
Fleisch weiß, Geruch im Schnitt kräftig mehlartig, im Stiel fleckenweise bräunend, nach Moser apfelschnitzelfarbig.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9,5-11,5 x 4,8-6 µm, zitronen- bis mandelförmig, mäßig warzig, oft mit einem spitz ausgezogenen Ende.
Chemische Reaktionen: KOH im Fleisch negativ oder etwas olivlich, auf der Huthaut sofort dunkel schmutzig umbra-oliv, nach Moser mehr oder weniger negativ.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Cortinarius pseudosulphureus ist kleiner, dunkler und mehr gelboliv gefärbt und sein im Kern gelbes Fleisch riecht nicht mehlartig.
Cortinarius olivellus Hry. wird von Moser als eigene Art in der Sektion der Fulvi geführt, ist aber im Sinne Mosers sicher mit Cortinarius flavovirens identisch.
Auch die von Einhellinger erwähnten Vorkommen von Cortinarius olivellus im Allacher Forst sowie in der Anger- und Echinger Lohe beziehen sich sicher auf Cortinarius flavovirens. Einhellinger hat bereits 1963 auf die Diskrepanzen zu Henry`s Beschreibung hingewiesen, der Cortinarius olivellus ausdrücklich als geruchlos beschreibt.
Cortinarius olivellus ss. Hry. scheint in Bayern bisher nicht gefunden worden zu sein.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: G

Quelle / Literatur:
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 296;
Einhellinger, Ber. Bayer. Bot. Ges., Bd. 37, S. 26;
Abbildung: Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. A 29 (schlecht).

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner