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Cortinarius elegantissimus Rob. Henry 1989

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Selten, aber meist gesellig und mitunter dicht bestandene Reihen und Kreise bildend in warmen, meist trockenen Kalkbuchenwäldern; eines der schönsten Phlegmacien.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 453), in ganz Deutschland, aber überall sehr selten und den meisten Gebieten fehlend; in Bayern im Maintal, um Regensburg, im Ammerseegebiet und bei Berchtesgaden.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut, infolge forstlicher Maßnahmen stark im Rückgang.
In unserer Datenbank gibt es 29 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 100 mm breit, jung halbkugelig-konvex, dann breit gewölbt und auffallend regelmäßig kreisförmig, alt auch flach oder etwas schüsselförmig, jung stark schleimig-schmierig, am Scheitel schon jung lebhaft goldorange, mit heller creme- bis zitronengelbem Rand, am Scheitel etwas getropft-fleckig, aber ohne Velumspuren, unter anhaftendem Laub lange gelb bleibend, Rand lange eingerollt, im Kern ziemlich dickfleischig.

Lamellen jung gelb, bald mit gelbrostigem Farbton, am Stielansatz lange gelb bleibend, im Schräglicht auch alt mit gelbem Reflex, schmal, mäßig dichtstehend, ziemlich breit, bis 10 mm breit bei 38 mm Länge, um den Stiel breit und wenig ausgebuchtet, am Hutrand mit 12-15 Lamellen pro cm, davon 4-6 durchgehend, Schneide nur wenig heller und fast glatt.

Stiel bis 80 mm lang und an der Spitze bis 18, am Grund bis 28 mm dick, zylindrisch, lang und schlank, oben gelegentlich erweitert, auf ganzer Länge jung lebhaft zitronen-, dann creme- schwefelgelb, Spitze lange so bleibend, abwärts stark von der jung zitronengelben, mitunter fast gürtelartigen Cortina überfasert, alt etwas bräunend, mit oft kleiner, schmaler, stumpf gerandeter, alt am Rand rötlich-kupferbrauner, bei Druck verfärbender Knolle.

Fleisch weiß, unter der Huthaut, in der Stielrinde und in der Knolle hell- bis lebhaft zitronengelb, mit angenehmem, butterartigem Geruch.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 14-15 x 8-9 µm, breit mandelförmig, grob warzig.
Chemische Reaktionen: KOH auf der Huthaut braunrot, im Fleisch schmutzig braungrau.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Cortinarius aureofulvus wächst im Nadelwald, ist etwas kleiner und hat wenig kleinere Sporen.
Cortinarius orichalceus ist stumpfer blutrot gefärbt und wird im Fleisch mit KOH zuerst grün.
Cortinarius odorifer unterscheidet sich außer durch den Anisgeruch auch durch gelbes Fleisch.
Cortinarius fulmineus und die übrigen ähnlichen Vertreter der Fulvi haben kleinere Sporen.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: 3

Quelle / Literatur:
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 294.