Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name: Spindeliger Wasserkopf
Vorkommen:
Gesellig, aber ziemlich selten in Nadelwäldern.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 538), in ganz Deutschland zerstreut bis selten, im Süden im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb; zerstreut in Oberfranken und in der Oberpfalz, häufiger um Augsburg und zwischen Lech und Isar, vereinzelt am Inn und bei Berchtesgaden.
Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut, kritische Art.
In unserer Datenbank gibt es 55 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 7 cm breit, jung glockig mit nach unten eingerolltem Rand, alt mehr halbkugelig bis konvex; Rand lange eingerollt bleibend, Hutrand durch Cortinareste lang weiß überkleidet, hygrophan, zentrifugal-flächig abtrocknend, Farbe feucht graulich-wässrig-ockerbraun, stumpf wässrig ocker, im Eintrocknen vom Zentrum aus nach Blassocker bis Weißlichocker aufhellend, Rand längere Zeit dunkler bleibend, manchmal auch schwärzlich radial streifig.
Lamellen jung wässrig blass ocker, alt etwas dunkler, dann grau ocker, hell ocker, abgerundet angewachsen, eher entfernt stehend, Schneide manchmal witterungsbedingt weißlich und gezähnelt.
Stiel bis 8 cm lang, an der Spitze bis 1,5 cm dick, zur Basis etwas verdickt und kurz ausspitzend oder langsam spitz auslaufend und dann wurzelnd, weißfaserig überzogen, meist gänzlich weiß, manchmal aber an der Spitze auch blau bis blaugrau, Velumgürtel schlecht erkennbar, nur in schräger Aufsicht deutlich oder wenn der Gürtel vom Sporenstaub bestäubt ist.
Fleisch voll, cremeweiß, in der Stielspitze manchmal blau bis blaugrau, mit pilzlich-banalem bis deutlich rettichartigem Geruch.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9-11 (-12) x 5-6 (-6,5) µm, elliptisch, dunkelbraun, dicht punktiert-warzig.
Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Kann leicht mit mehreren weißstieligen Telamonien verwechselt werden, wenn man die leicht abbrechende, wurzelnde Stielbasis übersieht.
Unter den wurzelnden, weißstieligen Telamonien sind mehrere, teilweise büschelig wachsende Arten beschrieben, über deren Vorkommen kaum etwas bekannt ist.
Eine vorwiegend in moosigen Nadelwäldern auftretende, kleinere und lebhaft gefärbte, stark hygrophane Form wird von Arnold als Cortinarius candelaris Fr. bezeichnet. Sie scheint zumindest im Münchner Süden häufiger zu sein als typischer Cortinarius duracinus.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Arnold, Telamonia, Libri Botanici 7, 1987, S. 148;
Michael-Hennig-Kreisel, Handbuch für Pilzfreunde, Bd. IV, S. 286.