Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name: Mehligriechender Klumpfuß
Vorkommen:
Ziemlich verbreitet in Laub- und Nadelwäldern, aber meist einzeln. Eines der häufigeren und weit verbreiteten, aber oft verkannten Phlegmacien.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 535), selten im Rheinland und am Main; häufiger im Schwarzwald. In Bayern vor allem im Jungmoränengebiet zwischen Lech und Berchtesgaden; sonst sehr selten und nördlich der Donau und in den ostbayerischen Kristallingebirgen fehlend.
Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 44 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 4-8 cm breit, jung halbkugelig-konvex, später besonders am Scheitel verflachend, Randsaum nach unten gebogen, auch flatterig-wellig, mitunter auf ca. 1 mm Breite sich ablösend und dann oft hochgebogen, schmierig, in der Farbe stark variierend, jung meist blaugrau, grünblau, oliv- bis umbrabräunlich oder auch heller olivocker, gegen den Rand auch stärker olivgrau, dann vom Scheitel her nach hell ocker bis fuchsig, seltener auch fuchsig-graubraun verfärbend, kahl oder mit einigen schmutzig gelblichen, häutigen Velumresten, gegen den Rand radial eingewachsen faserig, bald trocken.
Lamellen jung kräftig blaurußig bis hell blaugrau dann wässrig milchkaffeebraun bis umbra-rostig, oft mit bläulichem Schein, um den Stiel wenig und schmal bis breit ausgebuchtet und mitunter mit einem Zahn herablaufend, dünn und normal breit, bis 5 mm breit bei 18 mm Länge, dichtstehend, meist mit 3 Zwischenlamellen, mit scharfer, fein gesägter bis stark weißflockiger, lange blaulila schimmernder Schneide.
Stiel bis 6 cm lang und an der Spitze 13, am Grund bis 26 mm dick, zylindrisch mit meist stumpf gerandeter und oft ziemlich kleiner, gelegentlich auch kräftiger Knolle, Spitze jung stark stahlbläulich bis dunkel blaulila gefärbt, bald mit Ausnahme der Spitze verblassend und vom Grund her messing-olivgelblich verfärbend, Knollenrand mitunter spärlich mit gelblichweißen, häutigen Velumresten besetzt.
Fleisch im Stielgrund und Hutkern jung schmutzig olivgrau-weißlich, dann gelblich, in der Stielspitze kräftig blauviolett bis satt blaugrau, im Schnitt mit Mehlgeruch und mildem, stark mehligem Geschmack.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8,5-12 x 4,8-7 µm, mäßig bis grob warzig, mandel- bis mehr oder weniger zitronenförmig.
Chemische Reaktionen: KOH auf der Huthaut braun, aber in der Intensität stark schwankend, Lugol im Fleisch schwach weinrot.
Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Die formenreiche und vor allem in der Färbung sehr stark schwankende Art unterscheidet sich von sämtlichen anderen Phlegmacien durch den starken Mehlgeruch und -geschmack, wie er bei keiner anderen ähnlich gefärbten Phlegmacium-Art vorkommt. Der Mehlgeruch tritt häufig erst im Schnitt oder beim Kauen auf; gelegentlich kann er ganz fehlen. Geruchlose Formen können zu Cortinarius arcifolius gehören, der nach der Abbildung Mosers mit Cortinarius dionysae im Aussehen weitgehend übereinstimmt.
Moser rechnet die Art zu den Coerulescentes; sie ist aber vielleicht besser bei der Sektion Scauri in der Umgebung von Cortinarius herpeticus unterzubringen.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. B 50;
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 219.
Abbildung: Moser/Jülich, Farbatlas der Basidiomyceten, Cortinarius 17.