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Cortinarius decipiens (Pers. : Fr.) Fr. 1838

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Schwarzgebuckelter Wasserkopf

Vorkommen:
Gesellig in meist feuchten Rotbuchenwäldern, auch bei Erlen (Alnus), gerne auf bodensaueren Standorten, aber auch über Kalk; ziemlich verbreitet. Meist spät im Jahr und um diese Zeit oft die einzige kleine Telamonia in Rotbuchenwäldern.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (Bd. 1B, Karte 528) in ganz Deutschland zerstreut, in der norddeutschen Tiefebene fehlend; in Bayern um Augsburg und in Nord- und Nordostbayern; fehlt im südlichen Bayerischen Wald, im Donauraum, im Tertiärhügelland, in den Alpen und östlich der Isar.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 66 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 25 bis 38 mm breit werdend, kegelig-glockig, breit gewölbt oder konvex, alt auch etwas verflachend oder am Rand hochgeschlagen, mitunter wellig verbogen, meist mit sehr kräftigem und spitzem Buckel, aber auch gelegentlich nur klein spitzbucklig, hygrophan, feucht schwarz- bis dunkel kastanienbraun und auf ca. 1/2 durchscheinend gerieft, trocken mehr rehbraun mit etwas dunkler bleibendem Buckel, im Eintrocknen am Randsaum etwas weißseidig und radial streifig, gegen den Scheitel auch fein radial runzelig, dünnfleischig und brüchig, am Rand kaum einreißend, ohne Velumreste.
Lamellen jung hell ockerbraun, alt freudig gelb- bis satt rostbraun, sehr breit, bis 6,5 mm breit bei 14 mm Länge, bauchig, mäßig entfernt, am Hutrand mit bis zu 12 Lamellen pro cm, davon 4 durchscheinend gerieft, um den Stiel ausgebuchtet, mit deutlich heller flockiger, aber auch gleichfarbiger und glatter Schneide.
Stiel bis 7 cm lang und an der Spitze und am Grund 2-7 mm dick, lang und schlank, zylindrisch oder mit etwas spindelig zuspitzendem und nicht selten schwach verbogenem Grund, Spitze mit schwachem lila Schein, abwärts braun, stark längsseidig überzogen, Cortina nicht erkennbar, meist ohne jegliche Velumspuren.
Fleisch mehr oder weniger geruchlos, allenfalls sehr undeutlich nach Pelargonium riechend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen: 8-9 x 5-5,5 (-6) µm, elliptisch, mäßig warzig.

Bemerkungen:
Die Art ist durch den dunklen, meist velumlosen Stiel mit lila Tönung an der Spitze sowie dunklen, spitzkegeligen Hut charakterisiert. Cortinarius erythrinus hat blassere, mehr wässerig-graubraune, alt zimtbraune Lamellen und kleinere Sporen; Cortinarius casimiri hat eine abweichende UV- Fluoreszenz und erheblich größere Sporenmaße.
Arnold gibt diese Art für feuchte Kiefern- und Fichtenwälder auf Sandboden an. Die Art wird jedoch von Moser und Lange auch für Laubwälder angegeben und kommt in den Rotbuchenwäldern des Jungmoränengebietes im Münchner Süden und Westen häufig vor. Nach Moser ist die Sippe schwer bestimmbar, da sie aufgrund des meist lilafarbenen Stiels in der falschen Untergruppe gesucht wird.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Lange, Flora Agaricina Danica 103;
Arnold, Telamonia, S. 106;
Michael-Hennig-Kreisel, Handbuch für Pilzfreunde, Bd. IV, S. 302;
Cortinarius, Flora Photographica, C 02.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner