Vorkommen am Ammersee:
Östliche Uferzone des Ammersees. Massenvorkommen unter Weiden. Art in den zurück liegenden Jahren verschollen, was auf veränderte Umweltbedingungen, durch erhöhten Nährstoffeintrag im Uferbereich, zurückzuführen ist.
In unserer Datenbank gibt es 10 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale: Hut 0,5-3,5 cm breit; jung halbkugelig, manchmal etwas glockig, meist mit spitzem Buckel, älter ausgebreitet konvex, Mitte gebuckelt, bisweilen etwas niedergedrückt; Rand nach unten gebogen, etwas überstehend, älter stumpf gezähnelt, bisweilen eingerissen; feucht rotbräunlich, achat-mahagonibraun, trocken braunorange-ockergelb, aprikosenfarben, heller ausblassend; feucht fast glatt, durchscheinend und fast bis zur Mitte gerieft, bald fein rau bis faserschuppig, Rand bisweilen mit zarten hellgelben Velumflöckchen besetzt. Lamellen am Stiel schwach ausgebuchtet bis breit angewachsen; eher entfernt stehend, untermischt; Schneiden glatt, hell ockerlich, später ockerbräunlich. Stiel 2,5-7 cm lang, 1-4 mm dick; abwärts oft gebogen: hutfarben, älter manchmal auch dunkler bräunlich, Stielspitze bisweilen mit schwachen grauvioletten Tönen; Basis besonders bei frischen Pilzen deutlich weißfilzig; mit deutlicher, aufsteigender, häutig-ringartiger, strohgelblicher Velumzone. Fleisch weiß-gelb-ockerlich; wässerig durchzogen. Geruch deutlich zedernholzartig; Geschmack mild.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale: Sporen (7,1)8,0-9,4(10,7) x (4,3)5,1-5,9(6,5)μm; elliptisch bis schwach mandelförmig; fein bis etwas stärker warzig.
Bemerkungen: Die Aufsammlungen wurden ursprünglich als Cortinarius parvannulatus bestimmt. Diese Art steht Cortinarius cedriolens nahe. N. Arnold fand die gleiche Art in Schweden und diagnostizierte für sie ein gelbes Velum, dieses gelbe Velum blasst stark aus und erscheint später fast weiß. Anlässlich der DGfM-Tagung in Herrsching (1989), suchten wir gemeinsam mit N. Arnold und M. Moser die Fundstellen auf. Arnold stellte fest, dass seine Funde aus Schweden identisch mit denen vom Ammersee sind, er bestätigte meinen Verdacht, dass es sich bei den Funden um eine noch unbeschriebene Art handelt.
Quelle / Literatur: Arnold, N. (1993): Morphologisch-anatomische und chemische Untersuchungen an der Untergattung Telamonia, Libri Botanici Band 7, 104-106. Besl, H. & Bresinsky, A. (2009): Checkliste der Basidiomycota von Bayern, 225. Grünert, H. (1989): Seltene und bemerkenswerte Pilzfunde unter Weide (Salix sp.) von der östlichen Uferzone des Ammersees in Bayern, Beiträge zur Kenntnis der Pilze Mitteleuropas V, 141-154. Knudson, H. & Vesterholt, J. (2012): Funga Nordica, 2012, 880.