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Cortinarius cotoneus Fr. 1838

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Olivbrauner Rauhkopf

Vorkommen:
Meist einzeln oder in kleinen Gruppen in Rotbuchenwäldern, gerne an etwas feuchten Stellen; ausnahmsweise auch in feuchten, grasigen Moorfichtenwäldern ohne jegliche Einmischung von Laubbäumen; eher selten, aber anscheinend standorttreu.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 516), in ganz Deutschland ziemlich selten, nur im Süden häufiger; verbreitet in Baden-Württemberg; in Bayern nur im Maingebiet, um Regensburg, zwischen München und Augsburg und bei Berchtesgaden.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 17 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis über 11 cm breit, jung halbkugelig und lange eingerollt, dann vom Scheitel her zunehmend verflachend, alt auch unregelmäßig gewölbt mit etwas vertiefter Mitte, jung vom olivlichem Velum fein flockig überzogen, alt olivbraun, gegen den Rand an Druckstellen heller oliv und fein angedrückt schuppig, später auf der gesamten Oberfläche mehr radial eingewachsen faserig und Schüppchen dann nur noch stellenweise erkennbar, Rand gelegentlich nach unten geknickt und dann für etwa 1 mm wieder nach oben gebogen, meist zumindest im Kern recht dickfleischig.
Lamellen jung hell oliv, dann satt olivrostbraun, sehr weit ausgebuchtet, dicklich und sehr breit, etwas bauchig vorstehend, bis 16 mm breit bei 35 mm Länge, um den Stiel breit und wenig ausgebuchtet, am Hutrand mit bis zu 9 Lamellen pro cm, davon 3 durchgehend, Schneide bis ins Alter lebhaft olivgelb bleibend und sehr fein flockig gezähnelt.
Stiel 60-90 mm lang und an der Spitze 22-30, am Grund 23-40 mm dick, keulig und sehr kräftig, oft mit ausladender Spitze, gelegentlich auch flachgedrückt, stark von der jung hellen Cortina überfasert, an der Spitze olivgrünlich, abwärts olivbraun und vom olivfarbenen Velum mehrfach gürtelartig beringt, seltener auch mit undeutlich schmutzig-oliv-umbrafarbenen Resten des kaum erkennbaren Velums.
Fleisch trocken blass bräunlich bis weißlich oder rhabarberrötlich marmoriert, feucht stark durchwässert marmoriert und schmutzig korkrötlich, in der Stielrinde etwas olivlich, frisch im Schnitt mit stark rettichartigem Geruch, nach einigem Liegen mehr gebäckartig riechend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 11 x 10-11 µm, rundlich, mäßig warzig.

Bemerkungen:
Typusart der Untergattung Leprocybe.
Ähnliche Arten: Die Art ist durch den stattlichen Wuchs, olivgrüne Farben, feinschuppige Hutoberfläche und das Vorkommen fast ausschließlich in Laubwäldern charakterisiert.
Cortinarius venetus ist kleiner und hat ein gelblichgrünes Velum.
Cortinarius raphanoides ist wesentlich schmächtiger und hat mehr umbrabraune, nicht lebhaft olivgrüne Farben.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: 2 3

Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. B 01;
Konrad/Maublanc, Icones selectae Fungorum, Tafel 143;
Lange, Flora Agaricina Danica, Tf. 93E;
Moser, Z. Mykol., Bd. 35, S. 235ff;
Schweizer Pilztafeln, Bd. V, S. 66.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch