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Cortinarius caesiocortinatus Jul. Schäff. 1951

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Rundsporiger Klumpfuß

Vorkommen:
In Laub- und Nadelwäldern auf Kalk und Dolomit; sehr selten und oft über viele Jahre ausbleibend.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 481), verbreitet in Hessen und im östlichen Schwarzwald, selten auf der Schwäbischen Alb; in Bayern nur im Münchner Nordwesten und bei Bayrischzell; kommt aber auch am Ammersee-Ostufer mehrfach vor.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten.
In unserer Datenbank gibt es 3 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 85 mm breit, jung halbkugelig, dann breit konvex mit eingebogenem Rand, auffallend unregelmäßig verbogen, gewölbt und meist exzentrisch, wenig schmierig, lebhaft ockerorange mit hellerem, mitunter auch fast rein gelbem Rand, vom Scheitel her satt fuchsig und etwas fein getropft-fleckig, gegen den Rand fast eingewachsen braunschuppig, aber kaum radial eingewachsen faserig, ohne erkennbare Velumreste, ziemlich dünnfleischig.
Lamellen jung tonfarben bis sehr blass lila, bald wässrig tonbraun bis lebhaft rostfarben, aber lange mit blass lila Schein, ziemlich entfernt, relativ breit, 5 bis 9 mm breit bei 35 mm Länge, am Stiel fast gerade angewachsen bis mäßig tief ausgebuchtet, oft etwas wellig verbogen, am Hutrand mit bis zu 13 Lamellen pro cm, davon 3-6 durchgehend, Schneide scharf oder wenig gesägt, gleichfarbig.
Stiel bis 65 mm lang und an der Spitze bis 17, am Grund 30 mm dick, auffallend kurz, meist kürzer als der Hut breit, kräftig, zylindrisch mit wenig erweiterter Spitze und rundlicher, schräg gerandeter, aber nicht sehr breiter Knolle, weiß, an der schwach bereiften Spitze auch jung ohne lila Töne, stark von der jung weißen Cortina überfasert, am Knollenrand bei Druck nicht bräunend. Cortina ockerlich, selten auch blau.
Fleisch weißlich, etwas gelblichbraun marmoriert, in der unteren Stielhälfte in der Rinde etwas bräunend, ziemlich fest, fast geruchlos, im Schnitt mit sehr schwachem, gebäckartigem Geruch.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8,5-9,5 x 6-6,5(-7) µm, breit elliptisch, sehr grob warzig.
Chemische Reaktionen: KOH auf der Huthaut rotbraun, im Fleisch schwach gelblich.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Cortinarius arquatus und subarquatus und weitere Arten aus der Sektion der Calochroi haben jung dunkler lila gefärbte Lamellen; mikroskopisch sind sie durch niemals rundlich-elliptische Sporen unterschieden.
Die Art wurde erstmals von Julius Schäffer aus der Gegend von Wilzhofen bei Weilheim beschrieben.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: 3

Quelle / Literatur:
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 189;
Abbildung: Moser/Jülich, Farbatlas der Basidiomyceten, Cortinarius 50.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner