Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name: Violettgrauer Klumpfuß
Vorkommen:
In grasigen Bergfichtenwäldern auf Kalk und Dolomit; mitunter recht zahlreich, Reihen und Kreise bildend. Außerhalb der Alpen selten, vereinzelt bis zum Ammersee; dann meist auf stark kalkhaltigen Böden, z.B. am Rand frisch geschotterter Forststraßen oder an von kalkhaltigem Wasser durchrieselten Abhängen.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 480), in Deutschland nur im Schwarzwald, am Lech um Augsburg, an der oberen Isar und in den Chiemgauer Alpen; die Art ist in den Kalkalpen sicher viel weiter verbreitet.
Vorkommen am Ammersee:
Selten, nur im Süden des Gebietes.
In unserer Datenbank gibt es 8 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 50 bis 120 mm breit, jung konvex mit nach unten geknicktem und lange eingerolltem Rand, bald mehr oder weniger breit gewölbt bis fast flach und mitunter etwas wellig verbogen, anfangs blaugrau, vom Scheitel her lebhaft ockerlich entfärbend, Rand länger graublau bleibend und etwas radial eingewachsen faserig, mitunter mit schmutzig ockerweißlichen Velumresten, oft aber kahl, jung schmierig, dann trocken und matt, sehr dickfleischig.
Lamellen jung tongrau, bald wässrig milchkaffeebraun, ziemlich lang hell bleibend, mäßig dichtstehend, dünn, alt recht breit, aber nicht bauchig, mit einer langen und 2-4 sehr kurzen Zwischenlamellen, bis 11 mm breit bei 45 mm Länge, um den Stiel breit und wenig ausgebuchtet, alt auch gerade angewachsen, am Hutrand mit 13-15 Lamellen pro cm, davon 5 durchgehend, Schneide wenig heller und fast glatt bis fein gesägt.
Stiel 50 bis 90 mm lang und an der Spitze 17 bis 31, am Knollenrand 22 bis 40 mm dick, kräftig, zylindrisch mit ausladender Spitze und stumpf gerandeter, ziemlich schmaler Knolle, oft kürzer als der Hut breit, jung grauweiß bis undeutlich graulila, am den Knollenrand weiß oder gelb und ohne erkennbare Volva, von der Cortina stark hell längsfaserig.
Fleisch jung weiß, in der Stielrinde der Stielspitze etwas graulich, dann blass ockerlich, in der Stielrinde noch mit etwas grauem Schein, mit angenehmem, gebäckartigem Geruch.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8-9,5(-10) x (4,5-)5-5,5 µm, breit mandelförmig, fein warzig.
Chemische Reaktionen: KOH auf der Huthaut sofort dunkel kastanienrot, nach Moser nur schwach bräunlich, im Stielgrund hell rosabräunlich.
Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Die Sippe ist aufgrund des Standorts in hochmontanen bis subalpinen, meist grasigen Nadelwäldern auf Kalkboden gut festgelegt. Die ähnlichen Vertreter der Caerulescentes, Cortinarius boudieri und coerulescentium, wachsen in Laubwäldern meist tieferer Lagen.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. B 42;
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 224;
Abbildung: Moser/Jülich, Farbatlas der Basidiomyceten, Cortinarius 57;.