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Cortinarius caerulescens (Schaeff.) Fr. 1838 ss. Brandr. & al.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Blauer Klumpfuß

Vorkommen:
Verbreitet und in manchen Jahren in Kalkbuchenwäldern nicht selten, gerne an trockenen, besonnten Stellen und dann erst recht spät im Jahr, aber auch zwischen tiefem, feuchten Buchenlaub; wohl nach Cortinarius dionysae der häufigste Vertreter der Sektion der Coerulescentes außerhalb der Alpen.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 506), in Deutschland gebietsweise häufiger, aber mit großen Areallücken; in Bayern im Einzugsgebiet des Mains und der Altmühl, südlich der Donau am Lech, im Ammerseegebiet und bei Berchtesgaden; fehlt im Tertiärhügelland und in den ostbayerischen Kristallingebirgen.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 44 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 5 bis 8, selten bis 15 cm breit, breit gewölbt, alt in der Mitte gelegentlich undeutlich gebuckelt mit nach oben gebogenem, etwas flatterig verbogenem Rand, hell silbrig-blau, vom Scheitel her blass ockerlich entfärbend und meist mit weißen, alt etwas ockerlich verfärbenden Velumfetzen bekleidet, Rand lange bläulich bleibend und schwach radial eingewachsen faserig, wenig schmierig, oft leicht eingeknickt.
Lamellen jung bläulich, bald wässrig milchkaffeebraun, um den Stiel breit und wenig ausgebuchtet und mit einem kurzen Zahn herablaufend, dünn und dichtstehend, Fläche glatt, Schneide lange bläulich bleibend, sehr scharf und grob gesägt.
Stiel 4-6 cm lang und 12-25 mm, Knolle bis 40 mm breit, zylindrisch mit etwas ausladender Spitze, bläulichweiß und schwach bereift, abwärts von der Cortina reichlich überfasert und zu Weiß ausblassend, aber kaum bräunend, mit kräftiger, gerandeter Knolle; Knollenrand vom Velum gelblichweiß häutig gesäumt.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9-11x 5-6 µm, mandelförmig, punktiert-warzig.
Chemische Reaktionen: KOH auf der Huthaut ocker, die blaue Farbe zerstörend.

Bemerkungen:
Die typische, tiefblaue Form von Cortinarius caerulescens ist in Südbayern seltener; meist trifft man zumindest auf dem Scheitel frühzeitig nach hell ocker ausblassende Fruchtkörper, die nach Moser besser der var. depallens zuzuordnen sind.
Ähnliche Arten: Cortinarius mairei hat tonweißliche, kaum blaue Lamellen.
Cortinarius cyaneus und terpsichores sind dunkler gefärbt, stark radialstreifig und haben meist keine Velumreste auf dem Hut.
Cortinarius volvatus wächst im Nadelwald, ist viel kleiner und stets dunkelblau.
Cortinarius cumatilis ist einheitlicher taubenblau, ohne Velum und hat keine gerandete Knolle.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. B 51;
Bresadola, Iconographia Mycologica, Tf. 618;
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 228;
Abbildung: Moser/Jülich, Farbatlas der Basidiomyceten, Cortinarius 56.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner