Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name: Dunkelbrauner Gürtelfuß
Vorkommen:
Gesellig und meist einzeln, aber auch büschelig verwachsen in feuchten, moosreichen Fichtenwäldern, meist über saurem Untergrund; in Bergwäldern eine der häufigsten Telamonien.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 477), in der südlichen Hälfte Deutschlands in den gut kartierten Gebieten ziemlich verbreitet, in Bayern im westlichen Mittelfranken und im Tertiärhügelland anscheinend ziemlich selten.
Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet, im Rückgang.
In unserer Datenbank gibt es 74 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 75 mm breit, jung glockig, dann breit gewölbt mit kräftigem und breitem Buckel und leicht nach unten geschlagenem Rand, mitunter auch flach oder konvex und wellig-flatterig verbogen, wenig bis stärker hygrophan, feucht dunkel grau- bis umbra- oder schwarzbraun, am Scheitel trocken auch mit mehr kastanienbraunen Tönen, im Eintrocknen häufig etwas konzentrisch gezont, oft am Rand radial einreißend, spärlich heller überfasert bis filzig, sonst kahl und glatt oder etwas eingewachsen marmoriert, dünnfleischig mit dickem Kern.
Lamellen ganz jung mitunter mit Lilaschein, sonst sehr dunkel rostbraun, dicklich, sehr breit und entfernt, aber nicht bauchig vorstehend, um den Stiel wenig ausgebuchtet bis fast gerade angeheftet, oft wellig verbogen, am Hutrand mit bis zu 11 Lamellen pro cm, davon 3 durchgehend, Schneide stumpf, wenig wellig und gleichfarbig, nicht flockig.
Stiel 55-100 mm lang und an der Spitze bis 16, an der Knolle bis 38 mm breit, fast immer derb keulig-knollig und sehr kräftig, mitunter auch etwas zuspitzend, auf ganzer Länge auf dunkel bräunlichem Grund stark längsfaserig, mit flüchtiger Cortina und meist schräg verlaufender, weißer, aber bald bräunender Ringzone und darunter nicht selten mit rötlichbraunen Flocken oder unvollständigen Gürteln, am Grund zuspitzend und oft etwas wurzelnd.
Fleisch hell korkbräunlich, in der Stielrinde auch dunkler, aber ohne lila Töne, geruchlos oder mit schwachem, erdartigem Geruch.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8-8,5 x 6,3 µm, bei anderen Kollektionen auch 11-12 x 7-7,5 µm, breit elliptisch, dicht und fein warzig.
Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Der sehr seltene Cortinarius fuscoperonatus ist äußerst ähnlich, hat aber von Anfang an ein dunkelbraunes Velum.
Cortinarius brunneofulvus hat einen mehr fuchsig-rotbraunen Hut und lebhafter gefärbte Lamellen. Die übrigen dunkelbraunhütigen Arten sind entweder erheblich kleiner oder sie haben keine weißen Velumgürtel.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Arnold, Telamonia, Libri Botanici 7, S. 93;
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, B 07;
Michael-Hennig-Kreisel, Handbuch für Pilzfreunde, Bd. IV, S. 288.