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Cortinarius azureovelatus P.D. Orton 1958

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Blauberandeter Seidenkopf

Vorkommen:
Selten in Laub- und Mischwäldern, meist bei Buchen (Fagus sylvatica).
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 457), in Deutschland bisher nur vier Nachweise, aus Bayern nur ein Fund in Oberfranken.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut, vermutlich unterkartiert.
In unserer Datenbank gibt es 8 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 40-55 mm breit, jung halbkugelig, bald breit gewölbt mit sehr stumpfem und breitem, zuletzt undeutlichem Buckel, alt unregelmäßig bis flatterig verbogen mit teilweise hochgebogenem, alt auch etwas radial runzeligem Rand, auch etwas schüsselförmig, schwach hygrophan, unter dem anfangs gleichmäßig glimmerigen graulila Filz des Velums feucht zunächst hell ton- bis blaugrau, dann vom Scheitel hasel- bis rehbraun oder auch etwas lebhafter ocker- bis orangebraun, alt verkahlend, dünnfleischig, 1,5-2 mm dick.
Lamellen jung sehr deutlich graulila, bald wässrig ton- bis milchkaffeebraun, lila Töne dann schwindend, mitunter auch zimtgelb schimmernd, mäßig dichtstehend bis normal entfernt, dünn und ziemlich breit, 8-9 mm breit bei 22-25 mm Länge, am Hutrand mit 13 bis 20 Lamellen pro cm, davon 3 bis 4 durchgehend, um den Stiel nur wenig ausgebuchtet, am Rand mit zahlreichen sehr kurzen Zwischenlamellen, Lamellenschneide gleichfarbig und glatt, mitunter etwas wellig.
Stiel 55-65 mm lang und an der Spitze 5-7, am Grund bis 12 mm dick, zylindrisch und gegen den Grund allmählich keulig bis spindelig verbreitert, stark seidig längsfaserig und unter der Cortina mit hellen, gelblichen Gürtelzonen aus kleinen Flöckchen, Spitze jung blaulila, dann glänzend silbrigweiß, alt etwas bräunend. Basismyzel weiß, aber Stielgrund oft mit blass lila Flaum.
Fleisch im Stiel etwas knorpelig mit schwachem, leicht würzigem bis gebäckartigem Geruch, im Hut weiß bis durchwässert, grau, in der Stielspitze unbestimmt graulila, abwärts weiß und leicht bräunend, innen hohl bis schwach watteartig ausgestopft.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7,2-10 x 5,7-8 µm, breit elliptisch bis rundlich und sehr gleichmäßig fein warzig.

Bemerkungen:
Von ähnlichen rundsporigen Arten der Sektion Anomali mit jung bläulichen Lamellen durch ockerliche bis gelbliche Velumflöckchen am etwas keulig angeschwollenen Stiel und die sehr blass grauockerliche Hutfarbe unterschieden.
Die Art sieht wie ein schmächtiger Cortinarius anomalus aus, hat aber viel hellere Farben und später einen radial runzeligen Hut.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: D

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 5, Nr. 251.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner