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Cortinarius amoenolens Rob. Henry ex P.D. Orton

Synonyme: Cortinarius anserinus (Velen.) Rob. Henry ss. auct.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Buchen-Klumpfuß

Vorkommen:
Gesellig, mitunter Reihen oder Kreise bildend in Rotbuchenwäldern; in guten Phlegmacienjahren recht häufig.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 434), in Hessen zerstreut, im Saarland etwas häufiger; in Süd-Deutschland gebietsweise zerstreut; in Bayern im oberen Maingebiet, im südlichen Frankenjura und unterhalb von Regensburg; in Süd- Bayern zwischen Lech und Isar ziemlich verbreitet, außerdem bei Berchtesgaden.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 123 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 85 mm breit, jung konvex mit flachem Scheitel, alt flach oder breit schüsselförmig, hell ockeroliv, schmierig, am Scheitel gelegentlich etwas dunkler getropft, wenig radialfaserig, Randsaum lange eingerollt und alt mitunter etwas nach oben geknickt, ziemlich dickfleischig, Huthaut bitter schmeckend.
Lamellen jung blass blauviolett, dann wässrig ton-rostfarben, mäßig breit, bis 7 mm breit bei 30 mm Länge, dichtstehend und dünn mit glatter Fläche, mit ziemlich langen Zwischenlamellen, um den Stiel breit und wenig ausgebuchtet, Schneide stark wellig gesägt, scharf, lange blass lila bleibend.
Stiel bis 80 mm lang und an der Spitze bis 17, am Knollenrand bis 30 mm dick, kräftig, zylindrisch mit ziemlich langer, rundlicher und sehr stumpf gerandeter Knolle, jung zart blauviolett, später verblassend, aber lange noch mit weißlichlila Schein, stark von der weißen Cortina überfasert.
Fleisch rein weiß, in der oberen Stielhälfte jung bläulich, im Schnitt mit schwachem, an getrocknete Pflaumen erinnerndem, aber wenig spezifischem Geruch.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen (9-) 11 (-12) x (5,5-) 6,5 (-7) µm, mandel- bis zitronenförmig, grob warzig.
Chemische Reaktionen: KOH im Fleisch und auf der Huthaut negativ, unter dem Hutschleim etwas fuchsig.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Cortinarius subumbilicatus hat etwas größere Sporen, eine milde, mehr ockergelbliche Huthaut und ist viel seltener. Von den übrigen Vertretern der Glaucopodes und anderen Sektionen durch die rundliche Stielknolle, die hell olivockerfarbene, bittere Huthaut und den oft schwer wahrnehmbaren Geruch nach getrockneten Pflaumen unterschieden. Ähnlich gefärbte Phlegmacien mit meist lebhafterer, mehr braun- bis tintenroter KOH-Reaktion der Huthaut gehören zur Sektion der Calochroi.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. B 52 (als Cortinarius anserinus).
Lange, Flora Agaricina Danica, Tf. 84D, 199B;
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 207;
Schweizer Pilztafeln IV, S. 44 (als Cortinarius cyanopus).

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner