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Cortinarius alboviolaceus (Pers. : Fr.) Fr. ss. str.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Zerstreut, aber meist in größerer Menge in feuchten Mischwäldern, meist in der Nähe von Rotbuchen (Fagus sylvatica) oder Birken (Betula ).
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 428), durch ganz Deutschland zerstreut, in Bayern ziemlich selten und im gesamten Jungmoränengebiet von München ostwärts und im Tertiärhügelland östlich des Lechs fehlend; in den Alpen nur bei Berchtesgaden.

Vorkommen am Ammersee:
Selten.
In unserer Datenbank gibt es 15 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 60 mm breit, jung fast geschlossen kugelig bis glockig, dann halbkugelig-glockig mit breitem und stumpfem Buckel und lange eingerolltem oder nach unten geknicktem Rand, selten auch fast flach, jung lebhaft amethyst-lila, rasch entfärbend und weißlich-ockerlich mit silbrig-graulichem Schein, am Rand, zuletzt mehr oder weniger hellocker, trocken, nicht hygrophan, jung mitunter fein radial seidig, sonst völlig kahl und glänzend, selten um den Buckel etwas radial runzelig, im Kern dick-, sonst dünnfleischig.
Lamellen in frühester Jugend amethystlila, oft aber von Anfang an wässrig bräunlich oder nur schwach lilagrau, sehr bald wässrig milchkaffeebraun, dann ton- bis rostbraun, stets auffallend hell, ziemlich breit, mäßig entfernt und dünn, bis 10 mm breit bei 15 mm Länge, um den Stiel sehr breit und nur wenig ausgebuchtet, gelegentlich auch kurz herablaufend und bauchig vorstehend, am Hutrand mit 12-15 Lamellen pro cm, davon 4 durchgehend, Schneide teils mehr oder weniger gleichfarbig, teils stark flockig gezähnelt.
Stiel 50-80 mm lang und an der Spitze 7,5-14 mm, am Grund 12-18 mm dick, lang und schlank, aber auch kürzer vorkommend, zylindrisch mit spindelig-keuligem bis zwieblig-knolligem, wurzelndem Grund, jung amethystlila, bald nach weiß entfärbend, etwas längsseidig, mit flüchtiger, meist sehr bald schwindender Cortina, darüber etwas mehlig-flockig. Velumspuren am Stiel nicht erkennbar, festfleischig, jung mit deutlichen, weißen Velumflöckchen.
Fleisch weiß, jung in der Stielspitze lebhaft violett bis schmutzig graulila, feucht und im Stielgrund ockerlich, mit schwach rettichartigem bis sehr starkem, staubig-erdartigem, etwas an rohe Kartoffeln erinnerndem Geruch.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8-10 x 5-5,5 µm, seltener auch 6,3-7,9 x 4,3-5 µm, elliptisch bis schwach mandelförmig, niemals rundlich, fein bis mäßig warzig.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Die Art ist innerhalb der durch lila Farben am Fruchtkörper und elliptische, niemals rundliche Sporen festgelegten Sektion der Alboviolacei durch die sehr blass bläulich-silberweißen Farben auf Hut und Stiel sowie den zumindest jung vom Velum beringten oder etwas gestiefelten Stiel gut festgelegt. Bei älteren, zu hell ocker entfärbten Exemplaren kann die richtige Zuordnung mitunter sehr schwierig werden. Auffällig ist der häufig recht starke Staubgeruch.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Konrad/Maublanc, Icones selectae Fungorum, Tafel 142;
Ricken, Die Blätterpilze, Tafel 44,5;
Lange, Flora Agaricina Danica, Tf. 92 A.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch