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Coprinopsis romagnesiana (Singer) Redhead, Vilgalys & Moncalvo

Synonyme: Coprinus atramentarius var. romagnesianus (Singer) Krieglst. , Coprinus romagnesianus Singer

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Psathyrellaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
In Wiesen, an Wegrändern, aber gewöhnlich auf vergrabenem Holz oder Holzstückchen, auch auf Baumstümpfen. Häufigkeit nicht abschätzbar, da nicht immer von Coprinopsis atramentaria unterschieden und noch taxonomische Unklarheiten bestehen.

Vorkommen am Ammersee:
Bislang nur ein gesicherter Nachweis, da die Art früher nicht von ihrem Doppelgänger, dem Faltentintling getrennt wurde.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut zunächst subglobos bis eiförmig, bis 5 x 4,5 cm, sich später aufbiegend (dann bis 9 cm im Durchmesser) und zerfließend. Hut zunächst beige bis blass bräunlich, später auch orange- bis rotbraun, mit anliegenden bis meist einseitig etwas abgehobenen, schwarzen Schuppen, vor allem im oberen Hutbereich und der Hutmitte, bei blassen Exemplaren sehr stark kontrastierend.
Lamellen extrem dicht stehend, erst weiß, dann graubraun, schließlich schwarz und zerfließend.
Stiel konisch bis etwas keulig, bis 10 x 1,5 cm, basal etwas dicker und dort auch mit angedeuteter, etwas abgesetzter Ringzone bzw. leicht gerandeter Stielknolle. Stiel weiß, mit braunen Schüppchen besetzt.
Sporenpulver schwarz.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Spores ellipsoid bis eiförmig, mit abgerundetem Apex, 10-11,5 x 5,5-6,5 µm, Q = 1.55-1.95, (laut Uljee, abrufbar bei www.grzyby.pl), jedoch nur 8-9.5 x 4.5-5.5 µm laut Funga Nordica. Keimporus um 1 µm im Durchmesser, abgestutzt.
Basidien 18-32 x 7-9.5 µm, viersporig, mit Basalschnalle, von 3-6 Pseudoparaphysen umgeben.
Pleurozystiden scmal zylindrisch bis etwas utriform, 100-170 x 20-40 µm.
Cheilozystiden ähnlich wie Pleurozystiden, 50-100 x 15-30 µm.
Hyphen des Hutvelums 4-20 µm breit.
Schnallen vorhanden.

Bemerkungen:
Der Artrang wird oftmals bezweifelt und dieses Taxon dann als Varietät zu Coprinopsis atramentaria, dem Gewöhnlichen Faltentintling, gestellt. Offenbar scheint es Zwischenformen zu geben, da auch der Gewöhnliche Faltentintling Hutschuppen entwickeln kann. Sollten alle schuppigen Exemplare zu C. romagnesiana gehören, wäre diese Art vermutlich deutlich häufiger als C. atramentaria s.str. (oder eben konspezifisch). Versteht man aber unter C. romagnesiana nur großsporige Kollektionen (ss. Uljee), die zudem kräftig schuppig am Hut und zudem auch schuppig am Stiel sind, handelt es sich vermutlich um eine recht seltene Art. Die Sporen des Gewöhnlichen Faltentintlings sind mit 6,5-10,5 x 4-6,5 µm im Schnitt kleiner, wenngleich die Obergrenze nah beisammen ist. Die Diskussion um das Trennen / Zusammenlegen dieser beider Taxa wird vermutlich noch länger geführt werden, bis durch Kreuzungstests / genetische Untersuchungen Klarheit geschaffen wird.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Quelle / Literatur:
Knudsen H., Vesterholt J., Hrsg. (2008): Funga Nordica.

www.bender-coprinus.de

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch