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Conocybe ochrostriata Hauskn.

Synonyme: Conocybe ochrostriata var. favrei Hauskn.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Bolbitiaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Sowohl im Wald als auch im Offenland, scheint aber reine Nadelwälder zu meiden. Eine Kollektion gelang an einem Feldrand mitten in einem Brennesselbestand (conf. Hausknecht). Die Art scheint also auch Eutrophierung zu ertragen. Es handelt sich um eines der ersten (wenn nicht das erste) Samthäubchen im Jahr, erscheint ab April und ist sehr häufig, wird aber wohl meist nicht erkannt, da erst 2005 als neue Art beschrieben.

Vorkommen am Ammersee:
Bislang nur wenige Nachweise. Die Gattung wird allerdings nur von wenigen Spezialisten bearbeitet.
In unserer Datenbank gibt es 10 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 40 mm Durchmesser, flach kegelig, dünnfleischig, zerbrechlich, gelblich, ockergelb, ockerorange bis blass bräunlich gefärbt, hygrophan, feucht bis fast zur Hutmitte durchscheinend gerieft.
Lamellen angeheftet, mäßig dicht bis etwas entfernt stehend, jung blass ockerlich, alsbald grauorange und lange so bleibend, später gelbbräunlich. Schneide der Fläche gleichfarbig.
Stiel bis 70 x 3 mm, zylindrisch mit etwas verdickter Stielbasis. Stiel jung apikal gelbweißlich, ansonsten blass grauorange, später von der Stielbasis ausgehend dunkler werdend. Stieloberfläche fein flaumig (Lupe!).
Fleisch blass orangegrau, ohne besonderen Geruch oder Geschmack.
Sporenpulver zimtbraun.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Basidien viersporig, meist ohne Basalschnalle, 15-32 x 8-12 µm.
Sporen dickwandig, mit Keimporus, 8,5-14,5 x 5-7 µm, Q 1,6-2,3, in KOH blass gelbbräunlich verfärbend.
Cheilozystiden lecithiform (flaschenförmig mit aufsitzendem Köpfchen), 15-25 x 6-12 µm.
Stielbekleidung mit langen Haaren (bis 150 x 3 µm) und zusätzlich – vor allem an der Stielspitze – mit den Cheilozystiden entsprechenden Caulozystiden.
HDS hymeniform.

Bemerkungen:
Verwechslungen sind mit mehreren Samthäubchen möglich. So tritt Conocybe rostellata gemeinsam an ähnlichen Standorten zur gleichen Zeit auf, ist aber makroskopisch nicht unterscheidbar. Die Sporen dieser Art sind deutlich kleiner. Auch Conocybe sienophylla wird und wurde mit C. ochrostriata verwechselt. Hier sind die Sporen auch kleiner als bei C. ochrostriata, zudem verfärben sie sich dunkler braun in KOH.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Quelle / Literatur:
Hausknecht A. (2005): Beiträge zur Kenntnis der Bolbitiaceae 10. Conocybe Sektion Pilosellae. Österr. Z. Pilzk. 14: 191-274.
Hausknecht A. (2009): Conocybe Fayod - Pholiotina Fayod. Fungi Europaei 11. 968 pp.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch