Synonyme: Bjerkandera irpicoides P. Karst. , Spongipellis borealis (Fr.) Pat.
Systematik: Basidiomycota > Polyporales > Fomitopsidaceae
Deutscher Name: Nordischer Schwamm-Porling
Vorkommen:
Fast ausschließlich an Fichten (Picea abies) und Weißtannen (Abies alba) in Bergfichtenwäldern über 500 m Seehöhe. Häufig noch lebende Bäume befallend und eine intensive Weißfäule auslösend. Nach Jahn außerhalb des natürlichen Fichtenareals sehr selten, aber in den Fichtenforsten rund um München allgemein verbreitet.
Mitunter trifft man Hunderte von Fruchtkörpern an abgestorbenen Stämmen oder Stümpfen, die schon aus größerer Entfernung zu sehen sind.
Nach dem Atlas der Großpilze der BRD, Bd. 1a (Karte 191), in Süddeutschland häufiger und in den gut kartierten Gebieten mehr oder weniger geschlossen verbreitet, scheint im Tertiärhügelland selten zu sein.
Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 156 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper 5-20 cm breit und 3-12 cm vom Substrat abstehend, konsolen-, spatel- bis fächerförmig, breit oder mit kurzen, stielartiger Verlängerung am Substrat angewachsen, auf der Schnittfläche von Stümpfen auch dick kreisrund-kissenförmig und abwärts konisch verjüngt, oberseits grob faserschuppig-striegelig, radial rinnig gefurcht, uneben, jung weiß, dann strohgelb mit jung wulstigem, alt mehr oder weniger scharfem und welligem und meist intensiver gelb gefärbtem Rand, bis 3 cm dick.
Fruchtschicht porig, jung weiß, später blass gelblich, Poren rundlich bis eckig, alt auch labyrinthisch, 1-3 pro mm, Röhrenschicht 2-6 mm dick.
Fleisch elastisch, zäh, saftig, mit Duplexstruktur, weiß bis creme, mit unangenehmem Geruch und bitter-säuerlichem Geschmack.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 5-6 x 3,5-4 µm, eiförmig, farblos und glatt, mitunter mit leicht körnigem Inhalt, mit Jod nicht blau.
Zystiden spindelig-bauchig-gestielt, dickwandig, oft mit Kristallschopf, an Rißpilz-Zystiden erinnernd. Hyphensystem monomitisch.
Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Der Bittere Saftporling (Spongiporus stipticus) sieht sehr ähnlich aus, hat aber engere Poren, hellere Fruchtkörper und einen stark bitter-zusammenziehenden Geschmack.
Wir müssen wir uns auf einen Gattungsnamen einigen: Mycobank und Index of Fungi sind für Postia, Bresinsky/Besl für Oligoporus. Tyromyces und Spongiporus werden für diese Arten kaum noch benutzt.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 2, Nr. 331;
Jahn, Westfäl. Pilzbr., Bd. 4, S. 40.