Synonyme: Hygrophorus schulzeri Bres. , Hygrotrama schulzeri (Bres.) Singer
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Tricholomataceae
Deutscher Name:
Vorkommen:
In Europa allgemein selten nachgewiesen, meist auf naturnahen, basenreichen, aber stickstoffarmen Wiesen, in Trockenrasen, Schlehengebüschen, auch in Eschenbeständen und Eichenwäldern. Von September bis Dezember einzeln, in kleinen Gruppen oder auch Kreisen wachsend. Dieser Samtschneckling kann, wie viele andere „Wiesenpilze“ auch in den Lorbeerwaldrelikten auf den Kanarischen Inseln (z. B. La Palma) gefunden werden.
Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten, bislang nur ein Fundort mit regelmäßigem Vorkommen zwischen September und Dezember. Gefährdet durch Stickstoff- und Phosphoreinträge in die ursprünglich nährstoffarmen Lebensräume. Die Art wurde hier am Ammersee 1998 erstmals für Bayern nachgewiesen.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 10-28 (nach Literatur bis 50) mm Durchmesser, halbkugelig - konvex, teils verbogen, Rand eingerollt, verbogen, trocken, radialfaserig, teilweise einreißend beim Trocknen, hygrophan, Farben hell bis dunkelgraubraun (im Exsikkat schwarzbraun).
Stiel 2-4 x 10-38 mm, verbogen, seidig glänzend, etwas heller graubraun als der Hut, hohl.
Fleisch brüchig, längsfaserig, weiß im Hut, grau im Stiel, mild, fade - mehlig, geruchlos.
Hymenophor lamellig, am Stiel schwach ausgebuchtet angewachsen, weiß-blaßgrau, mit Lameletten und Anastomosen.
Sporenpulverfarbe weiß.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen hyalin, inamyloid, glatt, mit großem Öltropfen, oval - zylindrisch
4,2-5,0-6,2 x 2,5-3,1-3,7 µm (> 70 Messungen), Quotient L/B 1,43-1,75-2,0.
Basidien 1-4 Sterigmen, meist jedoch 2- oder 4-sporig, i. M. 5 x 26 µm, Sterigmen i.M. 6 µm lang.
Lamellentrama regulär , Hyphen 6-12 x 30-110 µm.
Hutdeckschicht- Hyphen aus parallelen, zylindrischen Zellen, Enden teilweise verdickt und aufgerichtet, teilweise mit 2-5 aneinandergereihten rundlichen Zellen (D = 10-20 µm).
Für das Auffinden der rundlichen Zellen sind meist mehrere Schnitte an jungen FK erforderlich.
Schnallen nicht vorhanden.
Stieltrama mit auffälligen, eingerollten Hyphenenden in der Deckschicht (wurden bei allen Präparaten gefunden).
Bemerkungen:
Von ähnlichen Arten der Gattung u.a. durch die Kombination von Stiel- und Hutfarben mit den weißen Lamellen abgrenzbar. Die Beschreibung stammt von den Ammerseefunden 1998.
Autor: Peter Karasch
Rote Liste: R
Quelle / Literatur:
Boertmann in Funga Nordica (2008):77-78;
Karasch P (2000): Erster bayerischer Nachweis von Camarophyllopsis schulzeri (Graubrauner Samtschneckling) Mycologia Bavarica 4:3-8.
Krieglsteiner G (2001): Die Großpilze Baden-Württembergs, Bd. 3, S. 31;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 3, Nr. 101.1;