Synonyme: Leccinum depilatum (Redeuilh) Šutara
Systematik: Basidiomycota > Boletales > Boletaceae
Deutscher Name: Gefleckthütiger Röhrling
Vorkommen:
Selten unter verschiedenen Laubbäumen, vor allem unter Ulmen (Ulmus) und Hainbuchen (Carpinus betulus) auf trockenen, kalkhaltigen Böden. Das genaue Areal ist noch wenig bekannt, da die Art lange Zeit nicht von Boletus impolitus unterschieden wurde.
Vorkommen am Ammersee:
Selten.
In unserer Datenbank gibt es 11 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 6-15 cm breit, jung konvex, dann polsterförmig bis flach, oberseits fein samtig-hirschledertig mit kleinen Eindellungen und wie gehämmert aussehend, beige bis graubeige, mitunter von unregelmäßig verteilten, bräunlichen Flecken marmoriert, an Druckstellen sehr langsam weinrötlich verfärbend, Randzone scharf und gelegentlich etwas über die Röhren überstehend.
Röhren 10-25 mm lang, oliv bis olivgelb, um den Stiel tief ausgebuchtet. Poren jung lebhaft zitronengelb, später grüngelb bis gelboliv und mitunter schwach braunrötlich verfärbend, bei Druck nicht blauend.
Stiel 7 bis 11 cm lang und 15-40 mm dick, zylindrisch bis bauchig, etwas spindelig wurzelnd und mitunter verbogen, hell- bis grünlichgelb mit lebhaft gefärbter Spitze, oft mit weißlich beschuppter, weinrötlicher Zone.
Fleisch weißlich bis blassgelb, über den Röhren und in der Stielspitze lebhaft zitronengelb, mitunter fleckenweise schwach rötend, fest, nicht blauend, mit gelbem bis schwach bitterem Geschmack, in der Stielbasis mit schwachem Jodgeruch.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 12-14,5 x 5-5,5 µm, spindelig-elliptisch, glatt, braungelb mit Tropfen.
Sporenpulver olivbraun.
Cheilo- und Pleurozystiden spindelig.
Hutdeckschicht aus keuligen, blasigen, rundlichen und wenig knorrig verzweigten, 10-30 µm breiten Zellen bestehend.
Bemerkungen:
Von ähnlichen Arten mit jung gelben Poren und blass gelblichem, nicht blauendem Fleisch durch den netzlosem Stiel und die unregelmäßig eingedellte, samtige und beige- bis gelbbräunliche Hutoberfläche unterschieden. Boletus impolitus hat eine glatte, filzige Huthaut und eine andere Zellstruktur in der Hutdeckschicht.
Die Struktur der Stielrinde entspricht dem Aufbau der Gattung Leccinum. Aufgrund des im Gegensatz zu den meisten Arten der Gattung Boletus völlig glatten Stiels und molekularbiologischer Untersuchungen wird die Art jedoch neuerdings zur Gattung Xerocomus gestellt.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: G
Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 6;
Krieglsteiner, Die Großpilze Baden-Württembergs, Bd. 2, S. 228;
Schweizer Zeitschrift für Pilzkunde 2002, 80/4.