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Bolbitius coprophilus (Peck) Hongo 1959

Synonyme: Pluteolus coprophilus Peck

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Bolbitiaceae

Deutscher Name: Fleischrosafarbener Mistpilz

Vorkommen:
Einzeln, büschelig, teilweise in großen Scharen, von April bis September mit Schwerpunkt Mai/Juni auf Misthaufen (vorzugsweise Pferdemist) oder mit Mist gedüngten Gartenstellen. Literatur auch in Warmhäusern). Galt bis vor wenigen Jahren noch als selten, wird inzwischen aber relativ häufig und regelmäßig gemeldet.

Vorkommen am Ammersee:
Bislang selten, aber bedingt durch die Pferdehaltung (und Klimaerwärmung?) in Ausbreitung begriffen.
In unserer Datenbank gibt es 10 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 3-8,5 cm breit, jungt schön rosarot, schnell ausblassend nach hellgraurosa bis tonblass, hygrophan mit blasserer Mitte, jung klebrig-schleimig, anfangs eiförmig, dann kegelig-glockig, zuletzt flach, sehr dünnfleischig-häutig, bald mit gefurchtem, bis zur Hälfte durchscheinend gerieft, Rand mit schnell vergänglichen Velumresten.
Lamellen je nach Reifezustand von blassrosa zu lehmfarben bis ockerbräunlich, mäßig dichtstehend, alt frei, dünn, schmal mit flockiger Schneide.
Sporenstaub rostbraun.
Stiel 5 bis 12 (18) cm lang und 0,5-1cm dick, röhrig hohl, zerbrechlich, weiß-cremegelblich, mit verjüngter, jung rosalicher Spitze. Oberfläche fein bereift, genattert.
Fleisch weißlich, dünn, mit Tendenz zum Welken, geruchlos und mild.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Basidien mit 4 Sterigmen.
Sporen 11-16 x 8-11 x 7-9 µm, sehr variabel in der Größe, elliptisch bis eiförmig, glatt, dickwandig mit breitem Keimporus.
Cheilozystiden bis 55 x 19 µm, Pleurozystiden vorhanden.

Bemerkungen:
Die Art ist an den jung rosaroten Hüten und dem Vorkommen auf Misthaufen gut zu erkennen. Die Fruchtkörper verlieren allerdings sehr schnell diese Farben und müssen dann mikroskopisch verifiziert werden.

Autor: Peter Karasch

Quelle / Literatur:
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 1, Nr. 5.2;
Schabel G (2014): Bellenberger Mistkerle, Tintling Nr. 87.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch