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Ascobolus immersus Pers. : Fr. 1794

Synonyme: Ascobolus gigasporus De Not. , Ascobolus immersus var. macrosporus (P. Crouan & H. Crouan) Rehm , Ascobolus macrosporus P. Crouan & H. Crouan , Dasyobolus immersus (Pers. : Fr.) Sacc.

Systematik: Ascomycota > Pezizales > Ascobolaceae

Deutscher Name: Eingesenkter Kotling

Vorkommen:
Häufig und weltweit verbreitet auf relativ frischem Herbivorendung (z. B. Hirsch, Pferd, Rind, Schaf), meist im Herbst, aber vermutlich ganzjährig bei geeigneter Witterung bzw. in Kulturen.

Vorkommen am Ammersee:
Bislang nur selten nachgewiesen, aber sicher wegen der kleinen Fruchtkörper öfter übersehen und wie die meisten Dung besiedelnden Arten unterkartiert.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper 0,5-1 mm, jung hellgelb und mit der Sporenreife braun bis schwarzbraun, halbkugelig bis tönnchenförmig.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen breit-elliptisch, 56-63 (70) x 24-30 (35) µm, unreif glatt, farblos, bei Reife violett-braun mit länglich-netzigem Ornament.
Schläuche sehr groß, schon mit der Lupe ab 10-fach gut sichtbar, 8-sporig, 100-120 x 400-470 µm, mit positiver Jodreaktion (J+), meist mehr als 200 µm aus der Fruchtschicht herausragend.
Paraphysen septiert, farblos bis 3 µm breit.

Bemerkungen:
Der Großsporige Kotling wurde auf Rinderdung ab der 4. Woche, zusammen mit Ascobolus furfuraceus entdeckt. Die winzigen Apothezien sind mit bloßem Auge kaum sichtbar und werden daher erst beim Betrachten der Proben unter der Stereolupe gefunden.
Die meisten Arten der Gattung Ascobolus haben tief-violette Sporen mit einem netzigen Ornament und wachsen auf Dung oder nackter Erde. Eine mikroskopische Untersuchung ist immer notwendig.

Ascobolus immersus war eine von vier Pilzarten, die 2009 von einer US-amerikanischen Forschergruppe untersucht wurden. Die Dungbewohner können ihre reifen Sporenpakete bis zu 2,5 Meter weit ins die Umgebung schleudern. Bei A. immersus wurde eine 180.000fache Erdbeschleunigung mit einer Hochgeschwindigkeitskamera gemessen.

Autor: Peter Karasch

Quelle / Literatur:
Dennis RWG (1981): British Ascomycetes, S. 65, Pl. XI C;
Doveri F (2004): Fungi Fimicoli Italici, S. 391-395.

  • Mikroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Mikroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Mikroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Detailansicht

    Foto: Peter Püwert
  • Detailansicht

    Foto: Peter Püwert
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Püwert
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Püwert
  • Mikroskopische Ansicht

    Foto: Peter Püwert