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Arcyria incarnata Pers.

Synonyme: Stemonitis incarnata Pers.

Systematik: Myxogastrea > Trichiales > Arcyriaceae

Deutscher Name: Sienabrauner Kelchstäubling

Vorkommen:
Häufig und vorwiegend an auf dem Boden liegenden Ästen verschiedener Laub- und Nadelhölzer, bis 2000 m Seehöhe aufsteigend, weltweit verbreitet.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten und bisher nur aus dem Naturwaldreservat „Schönwald“ bekannt, vermutlich weiter verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 5 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper (Sporocarpien) anfangs 0,3-1,2 mm breit und 0,5-2,5 mm hoch, reif bis 2,5 mm breit und 5 mm hoch, breit eiförmig bis zylindrisch, hellrosa bis fleischfarben, vor der Reife auch violett, einer gemeinsamen, rötlichen, silbrig glänzenden Unterschicht (Hypothallus) entspringend.
Stielchen oft sehr kurz, 0,1-0,5 mm lang, rosa bis braun, mit 7 bis 20 µm Durchmesser erreichenden Zysten gefüllt.
Peridie in der oberen Hälfte rasch schwindend, am Grund als scheibenartiger bis leicht vertiefter, fast farbloser Becher bleibend, mit zahlreichen feinen Warzen besetzt, die zu einem unvollständigen Netz verbunden sind.
Capillitium elastisch, großmaschig, verfilzt mit wenigen freien Enden, nur in der Stielspitze angewachsen und leicht ablösbar, frisch hellrosa, dann rosabraun.
Plasmodium weiß, vor der Reife grauviolett bis rosa.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 6 – 8 µm, kugelig, farblos, in Menge rosa, fein warzig mit Gruppen größerer Warzen.
Capillitium: Fasern mit Ringen, Halbringen und spiralig stehenden Warzen, 2- bis 6 µm im Durchmesser.

Bemerkungen:
Die Art unterscheidet sich von ähnlichen Arten der Gattung durch das hell rosafarbene und sich nach allen Seiten ausdehnende, sich leicht vom Stielchen lösende Capillitium.
Merkmale nach Neubert, verändert.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Neubert & al. (1993), Die Myxomyceten, Bd. 1, S. 180;
Kuhnt, A.: Myxomyceten im Naturwaldreservat „Schönwald“, Zeitschrift für Mykologie, Bd. 78/1, 2012, S. 65-96.