Synonyme: Albatrellus similis Pouzar , Scutiger ovinus var. subrubescens (Murrill) Krieglst. , Scutiger subrubescens Murrill
Systematik: Basidiomycota > Russulales > Albatrellaceae
Deutscher Name: Rötender Schafporling
Vorkommen:
Vorwiegend bei Kiefern (Pinus) in Nadel- und Mischwäldern auf Nadelstreu oder nackten Boden, mitunter in großer Zahl, in montanen Lagen verbreitet und wohl Albatrellus ovinus vollständig ersetzend.
Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut bis selten, wurde früher mit seinem Doppelgänger A. citrinus verwechselt bzw. als Sammelart kartiert.
In unserer Datenbank gibt es 12 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 40-140 mm breit, oft mit den Nachbarhüten zusammenwachsend, unregelmäßig rundlich bis fächerförmig mit welligem oder gefurchtem Rand, Oberfläche fein filzig, trocken, im Alter mit Schüppchen, jung weißlich, dann grauvioletter Mitte und weißer Randzone. Nach Reiben verfärbt sich die Oberfläche gelblich.
Poren 1-3 mm lang, grünlich-weißlich, im Alter braun, getrocknet grünlich, Schicht am Stiel wenig herablaufend, Einzelporen rundlich bis eckig, eng, 2-3 pro mm.
Stiel 10-70 mm lang und 10-20 mm dick, oft exzentrisch angewachsen, voll, fein filzig, gegen den Grund verjüngt, zylindrisch bis flachgedrückt und auch mit den Nachbarstielen verwachsen, weißlich mit orangerötlichen Flecken, im Alter mit braunen-ziegelroten Stellen.
Fleisch brüchig, weiß, mit angenehmem Geruch und leicht bitterem Geschmack.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 3,5-5 x 2,5-3,5 µm, ellipsoid bis eiförmig, farblos und glatt mit Tropfen, amyloid (mit Jodlösung schwach blauend).
Bemerkungen:
Durch genetische Untersuchungen wurde 2003 festgestellt, dass die Gattung Albatrellus zu den Russulales (Sprödblättler) gehört. Der Pilz verursacht Magen-Darm-Störungen und sollte daher gemieden werden.
Ähnliche Arten: Albatrellus ovinus wächst in tieferen Lagen, meist kaum über 600 m Seehöhe, hat amyloide Sporen und verfärbt sich am Stielgrund nicht schwärzlich.
Albatrellus citrinus lässt sich makroskopisch kaum trennen, wächst aber fast ausschließlich unter Fichten. Die meisten Funde des Schafporlings aus höheren Lagen gehören zu Albatrellus citrinus.
Autor: Peter Karasch
Rote Liste: D
Quelle / Literatur:
Krieglsteiner (2003): Die Großpilze Baden-Württembergs Bd. 4;
Ryvarden & Melo (2014): Poroid fungi of Europe: 50.