Startseite

Agaricus silvicola (Vittad.) Sacc. 1872

Synonyme: Agaricus silvicola var. squarrosa Nauta , Agaricus silvicola var. squarrosa Nauta

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Agaricaceae

Deutscher Name: Dünnfleischiger Anis-Champignon

Vorkommen:
Meist in Gruppen in Laub- und Nadelwäldern, zerstreut bis verbreitet, aber viel seltener als Agaricus essettii.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (Bd. 1B, Karte 46) in ganz Deutschland sehr verbreitet und in den gut kartierten Gebieten anscheinend recht häufig.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut
In unserer Datenbank gibt es 26 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 5-10 cm breit, jung stumpf kegelig mit flachem Scheitel, später halbrund bis konvex, zuletzt flach ausgebreitet, meist mit niedrigem Buckel, matt bis seidig glänzend, fein radial eingewachsen faserig, frisch milchweiß bis cremefarben, später mit gelbem Ton, aber auch besonders im Zentrum mit lila Hauch, alt ockerlich, bei Druck schwefelgelb verfärbend, Rand lang umgebogen und jung durch ein häutiges Velum mit dem Stiel verbunden, später die Lamellen überragend.
Lamellen jung grauweiß, lang blass bleibend, dann graurosa bis grauviolett, zuletzt violettschwarz, schmal, frei mit fein schartiger Schneide.
Stiel 5-10 cm lang und 8-12 mm dick, zylindrisch mit oft abgebogener, keuliger bis knolliger Basis, voll bis hohl, brüchig, weißlich bis schwach rosa oder grauviolett, abwärts weißlich, mit häutigem, hängendem, weißem, oberseits glattem, unterseits grob flockigem Ring, über dem Ring glatt, schwach längsfaserig und bei Druck stark gilbend.
Fleisch weiß, stellenweise schwach graulila, mit mildem, angenehmem Geschmack und anisartigem Geruch.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 5,2-6,7 x 3,8-4,6 µm, elliptisch, glatt, dickwandig, honigbraun.
Sporenpulver dunkel purpurbraun.

Bemerkungen:
Nach Breitenbach kommen auch gerandet-knollige Stielformen vor, die dann nur anhand der geringfügig anderen Sporenmaße unterschieden werden können. Meist hat Agaricus silvicola einen zylindrischen und gestutzten, am Grund geraden Stiel und einen sehr regelmäßig konvex gewölbten Hut mit auch über dem Stielansatz auffallend gleichdicken und nirgends 1 cm Dicke überschreitendem Fleisch, im Gegensatz zu dem jung meist abgeflacht-zylindrischen Hut mit am Stielansatz deutlich dickerem Fleisch von Agaricus essettii.
Von ähnlichen weißhütigen, bei Druck gilbenden Egerlingen mit kleinen Fruchtkörpern und dünnfleischigem, über dem Stiel unter 1 cm dickem Hut durch den am Grund knolligen Stiel und die kleinen, 5-6,5 µm langen Sporen unterschieden.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 4, Nr. 194.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner