Startseite

Xerocomus ferrugineus (Schaeff.) Bon 1985

Synonyme: Boletus citrinovirens Watling , Boletus ferrugineus Schaeff. , Boletus hieroglyphicus Rostk. in Sturm , Boletus leguei Boud. , Boletus spadiceus Fr. , Xerocomus spadiceus (Fr.) Quél. , Xerocomus subtomentosus var. ferruginosus (Schaeff.) Krieglst.

Systematik: Basidiomycota > Boletales > Boletaceae

Deutscher Name: Rostbrauner Filzröhrling

Vorkommen:
Gesellig in Nadel- und Mischwäldern, vorwiegend auf kalkarmen Böden, ziemlich verbreitet, aber häufig mit der Ziegenlippe verwechselt.

Vorkommen am Ammersee:
Vermutlich weit verbreitet, wurde aber lange Zeit nicht von Xerocomus subtomentosus unterschieden. Die Karte enthält nur die gesicherten Funde.
In unserer Datenbank gibt es 27 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 3-8, selten bis 12 cm breit, jung halbkugelig, später flach polsterförmig, oft unregelmäßig, braunrötlich bis bräunlich mit braunem Filz, unter diesem auch dunkel olivlich, jung fein samtig-filzig, später verkahlend und mehr haselbraun, matt.
Röhren bis 10 mm lang, alt etwa so lang wie das Hutfleisch dick, jung lebhaft gelb, alt gelbgrün, jung bei Druck grünblau verfärbend, mitunter besonders an alten Fruchtkörpern auch ohne Verfärbung, leicht vom Hutfleisch lösbar und um den Stiel ausgebuchtet. Poren weit, eckig, 1-2 mm im Durchmesser, wie die Röhren gefärbt.
Stiel 5-9 cm lang und 8-20 mm dick, zylindrisch, voll und fest, mit erweiterter Spitze und zuspitzender Basis, oben lebhaft gelb, abwärts gelblichweiß mit rehbräunlichem Grund, auf ganzer Länge ocker bis kupferbräunlich feinflockig, nicht rot, gegen die Spitze mit erhabenen, mitunter etwas langnetzigen Leisten. Basismyzel weißlich bis gelblichweiß.
Fleisch im Hut weißlich bis gelblich, bei Druck nur ausnahmsweise etwas blaugrünlich verfärbend, unter der Huthaut heller, weich, in der Stielspitze wie das Hutfleisch gefärbt, abwärts gelbbräunlich, mit säuerlichem Geschmack und kaum wahrnehmbarem, frisch auch etwas jodartigem Geruch.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 11-14 x 4,5-6 µm, elliptisch- spindelig, goldgelb, dickwandig, glatt, meist mit Tropfen,
Zystiden hyalin, ca. 30-60 x 8-12 µm, flaschenförmig oder keulig.
Chemische Reaktionen: Hutoberfläche bei jungen Fruchtkörpern mit NH3 grünblau verfärbend

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Die Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) ist auf dem Hut in der Regel heller gefärbt und besitzt nicht die typische NH3-Reaktion, die allerdings oft erst verzögert und auf Druck eintritt und nicht immer als Abgrenzungskriterium verwendet werden kann. Typischer Xerocomus ferrugineus hat einen an der Spitze bräunlich gerippten, zumindest aber deutlich braunflockig punktierten Stiel; mitunter lassen sich einzelne Funde nicht sicher von benachbarten Arten abgrenzen.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Engel et al., Die Filzröhrlinge, S. 165;
Knudsen/Taylor in Funga Nordica, 1. Aufl., S. 176;
Ladurner/Simonini, Fungi Europaei, Bd. 8, Xerocomus, S. 152ff.;
Lannoy/Estades, Flore mycologique d’Europe, Bd. 6, Les Bolets, S. 59;
Schreiner, Mitt. Naturwiss. Ver. Aschaffenburg 17, S. 83f., 119f., 142.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch