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Trechispora farinacea (Pers. : Fr.) Liberta 1966 ss. l.

Systematik: Basidiomycota > Trechisporales > Hydnodontaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
An morschem Laub- und Nadelholz, weit verbreitet und sehr häufig.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und sicher häufiger als es die Verbreitungskarte zeigt.
In unserer Datenbank gibt es 14 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper sehr weich, flockig, resupinat, athelioid, d.h. häutchenartig und vom Substrat ablösbar, jedoch zunächst nur sehr locker, spinnwebartig, glatt bis grandinoid, auch odontoid. Junge Fruchtkörper sind weiß, sie können sich aber im Laufe der Reifung zu creme-ockerlich verfärben. Am Fruchtkörperrand finden sich weiße Rhizomorphen. Staubig-mehlige, weiße „Häufchen“, die die Nebenfruchtform von Tr. farinacea s.str. darstellen, können zudem vorkommen. Junge Stadien können nur aus der Nebenfruchtform bestehen, wobei hier die Kombination von weißen Staubhäufchen und einem weißen Rhizomorphennetzwerk auffällt.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hyphensystem monomitisch, überrall mit Schnallen. Basale Hyphen (Subiculum) schmal, 2-3 µm dick. Subhymeniale Hyphen deutlich breiter, bis 6 µm dick.
Basidien terminal, zylindrisch bis median etwas eingeschnürt, kurz, 11-18 x 4,5-5,5 µm, viersporig.
Sporen subglobos bis breit ellipsoid, warzig bis stachelig, inamyloid, 3,5-4,5 x 3,5-4 µm.
Nebenfruchtform, wenn vorhanden, Arthrokonidien bildend, die aus dem zylindrischen Zellkörper bestehen, aber zusätzlich einen auffallenden Schnallenbogen zeigen, sodass man noch die Ursprungsgestalt der sich ablösenden Zellen erkennt. Arthrokonidien um 5 x 2,5 µm.

Bemerkungen:
Tritt die Nebenfruchtform auf, so ist Trechispora farinacea auch ss.str. leicht bestimmbar und mit etwas Übung bereits makroskopisch ansprechbar. Fehlt die Hauptfruchtform, so muss auf die genauen Sporenmaße, die Verteilung und Ausprägung des Sporenornaments sowie auf den Aufbau des Fruchtkörpers geachtet werden. Es handelt sich hier um ein kleines Artenaggregat. Die kleinen, stacheligen Sporen sind für dieses Aggregat typisch.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Quelle / Literatur:
Bernicchia A., Gorjon S.P. (2010): Corticiaceae s.l. Fungi Europaei 12.
Eriksson J., Hjortstam K. et al. (1973-1987): The Corticiaceae of North Europe vol. 1-8.
Krieglsteiner G.J, Hrsg. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 1.

  • Mikroskopische Ansicht

    Foto: Johanna Maser