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Thecotheus holmskioldii (E.C. Hansen) Eckblad 1968

Systematik: Ascomycota > Pezizales > Ascobolaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Die Apothezien dieses Dungbesiedlers bilden meist kleinere Gruppen bis zehn FK und fallen so schon im Feld bei der näheren Betrachtung von Dungstücken auf. Die Art ist im Verbreitungsatlas (Krieglsteiner 1990) nur zweimal in Nordbayern und dreimal in Baden-Württemberg kartiert. Sie wurde z. B. in Bayern im Frühsommer 2005 auf mageren, subalpinen Alpweiden zwischen 1250 und 1600 m ü. NN öfter angetroffen. Substrat waren stets vorjährige Dungreste (Bos).
Wie bei den meisten coprophilen Arten auf Dung von Haustieren ist eine weite Verbreitung anzunehmen.

Vorkommen am Ammersee:
Substrat: Rinderdung auf Magerrasen, vorjährig ca. 8-10 Mo. alt, Unterseite oder seitlich, feucht in der Wiese lagernd. Soziologie: am selben Substratstück fruktifizierten zeitgleich Coprinellus heterosetulosus und C. poliomallus.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Apothezien 0,5-2 mm, jung blass hellgrau, urnenförmig, alt ausgebreitet mit dunkleren Grautönen, stiellos dem Substrat aufsitzend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Asci (Schläuche) z. B. 270-310 x 28-30 µm, mit 8 einreihig angeordneten Sporen.
Sporen 28-32 x 12-16 µm, ellipsoid, warzig mit apikalen Anhängseln 2-3 µm, die ganze Spore wird von einer hyalinen Schleimhülle umgeben.
Paraphysen einfach bis 2 µm, septiert, Köpfe bis 8 µm. Textura angularis, Einzelzellen 20-35 µm.

Bemerkungen:
Die meisten Dungpilzarten werden nicht gleich im Gelände gefunden, sondern werden im Labor in "Feuchter Kammer" ausgezüchtet. Bereits nach 1-2 Tagen erscheinen die ersten frischen Fruchtkörper. Bleibt das Substrat feucht, können so über mehrere Wochen lang etliche verschiedene Arten beobachtet werden. Viele Arten sind > 1 mm groß und werden mit einer Binokularlupe (10-60-fache Vergrößerung) betrachtet und fotografiert.
Die Gattung Thecotheus kann aber oft schon im Gelände gefunden werden, in dem man abgetrocknete Dungteile umdreht. Sie wachsen oft auf der noch feuchten Unterseite.
Beleg: Herbar Karasch G/07-05

Autor: Peter Karasch

Quelle / Literatur:
DOVERI 2004:490 ff

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Mikroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch