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Stereum sanguinolentum (Alb. & Schwein.) Fr. 1838

Systematik: Basidiomycota > Russulales > Stereaceae

Deutscher Name: Blutender Nadelholz-Schichtpilz

Vorkommen:
Das ganz Jahr über, frisch aber nur im Herbst an liegenden Stämmen und Ästen verschiedener Nadelhölzer, meist an Fichte (Picea abies), Kiefer (Pinus sylvestris), Lärche (Larix decidua) und Weißtanne (Abies alba), niemals an Laubholz. Einer der häufigsten und sehr leicht kenntlichen, in keinem Nadelwald fehlenden Schichtpilze. Auch an Stümpfen und an der Schnittfläche von Rundholz, sowohl an ziemlich feuchten wie auch an sonnigen und trockenen Standorten.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 485 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper anfangs kleine, rundliche Flecken bildend, dann resupinat bis hutbildend, auf der Unterseite des Substrats größere, krustenförmige Überzüge entwickelnd, die in senkrechter Lage ebenso wie an Schnittflächen gestapelter Rundhölzer und Stämme zu großen Kolonien dachziegeliger oder reihenweise verwachsener und bis 15 mm vom Substrat abstehender Hutreihen verschmelzen, leicht vom Substrat ablösbar. Oberseite stark unregelmäßig fein striegelig-filzig und wellig, konzentrisch gelb- bis braunrot gezont mit weißlichem Rand, mitunter mit Grünalgen bedeckt, gelegentlich recht bunt gefärbt.
Fruchtschicht glatt bis höckerig-runzelig, frisch gelb- bis grauockerlich, oft auch mit rosa oder braunockerlichem Ton, nicht selten mit violettlichem Hauch und hellerem Rand, bei Verletzung langsam blutrot anlaufend.
Trama dünn, lederig, zäh und elastisch, trocken hart, im Querschnitt unter dem Hutfilz mit einer gelbrötlichen Cortex.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 6,5-11 x 2,5-3 µm, zylindrisch-elliptisch, farblos und glatt, amyloid.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Es gibt mehrere Stereum-Arten, deren Fruchtschicht beim Reiben rötlich anläuft; sie besiedeln jedoch ausschließlich Laubholz.
Auf Stereum sanguinolentum kommt mitunter der parasitische Weiße Gallertpilz Tremella encephala vor. Der Pilz verursacht durch das Eindringen des Myzels in die radialen Holzsstreifen gelagerter Fichtenstämme die den Holzwert stark mindernde Rotstreifigkeit des Fichtenholzes.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 2, Nr. 203;
Holec/Bielich/Beran, Přehled hub střední Evropy, S. 240f.;
Jahn, Pilze an Bäumen, Nr. 65a;
Jülich, Kl. Krypt.fl., Bd. 2b/1, S. 206;
Ryman/Holmåsen, Pilze, S. 91.

  • Standort

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch