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Ramaria flavescens (Schaeff.) R.H. Petersen 1974

Synonyme: Clavaria flavescens Schaeff. 1774

Systematik: Basidiomycota > Gomphales > Gomphaceae

Deutscher Name: Gelbliche Koralle

Vorkommen:
Meist auf Kalkböden, in Laubwäldern unter Buchen (Fagus), Eichen (Quercus) und Buchen- Fichtenmischwäldern unter Buchen und Fichten (Picea); Mykorrhiza bildend; Mycel bis in den Mineralboden reichend.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 36 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper bis 25 cm hoch und 20 cm breit; Strunk kräftig-fleischig, konisch verbreitert bis zylindrisch, bisweilen auch knollig verwachsen, mit jungen Ästen versehen, teilweise auch glatt; unten weiß, oben blassgelb, gelb bis fleischfarben; Rhizomorphen weiß, zart. Äste jung blumenkohlähnlich, dann aufwärtsstrebend auswachsend, mehrfach gerade bis gebogen verzweigt, im Alter ± stark ausladend; Astgabelungen abgerundet, stellenweise wie Stimmgabeln aussehend; Astenden jung fein mehrfach ausgespitzt, bei zunehmender Reife stumpfer höckerförmig; Astfarben jung blassgelb, dann kräftiger gelb bis fast orangegelb, zunehmend fleischfarben bis zart rosa, gelegentlich übergehend zu blass lachsfarben bei gelber Grundfarbe; Astenden jung blass cremegelb, in der Reife gelb. Fleisch im Strunk fest, weiß bis schmutzig weiß, bei Feuchtigkeit marmoriert; Geschmack mild bis süßlich, manchmal nussartig, in den Astenden etwas bitter; Geruch säuerlich.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8–13 (13,8) x 3,5–5,5 µm, im Profil ellipsoid, rau; cyanophil, mit mäßig kräftigem, warzig-wulstigem Ornament.
Basidien 55–75 x 8–10 µm, keulig, mit Schnallen, 4-sporig. Hyphen bis 20 µm im Durchmesser, ± hyalin, glatt bis fein rau, Wände meist dünn, in der Tiefe bis zu 0,8 (1) µm dick, mit kräftigen, gut sichtbare Schnallen, ampulliforme Septenübergänge vorhanden; Thrombopleren häufig. Hypen im Basalmycel 2–3 µm im Durchmesser, dünnwandig, zylindrisch, mit stumpfem Apex; ohne Auflagerung. Hyphen in den Rhizomorphen außern stellenweise mit polymorphen Kristallen besetzt, in der Tiefe bis zu 6 µm im Durchmesser, hyalin, glatt und dünnwandig, mit Schnallen, ampulliforme Septenübergänge häufig.

Bemerkungen:
Am ehesten kann R. flavescens mit R. formosa verwechselt werden. Letztere ist aber an den sehr kräftigen, dicken Primärästen, den deutlich lachsfarbenen Ästen und dem getrocknet kreideartig-brüchigen und weich-bröseligen Fleisch schon makroskopisch zu unterscheiden. Mikroskopisch ist R. formosa zudem an den deutlich breiteren Sporen sowie den gelifizierten Hyphen im Basalmycel zu erkennen.

Autor: Josef Christan

Rote Liste: D

Quelle / Literatur:
Christan 2008, Die Gattung Ramaria in Deutschland, S. 200.

  • Detailansicht

    Foto: Josef Christan
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Josef Christan