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Ramaria flaccida (Fr.) Bourd. 1918

Synonyme: Clavaria crispula Fr. 1821 , Clavaria flaccida Fr. 1821 , Clavariella flaccida (Fr.) Karst. 1881 , Phaeoclavulina flaccida (Fr.) Giachini 2011  , Ramaria flaccida var. crispula (Fr.) Schild 2000

Systematik: Basidiomycota > Gomphales > Gomphaceae

Deutscher Name: Flattrige Fichtenkoralle

Vorkommen:
In der Nadelstreu unter Fichten (Picea) sowie in der Laubstreu bei Buchen und Erlen (Fagus, Alnus), gesellig wachsend.

Vorkommen am Ammersee:
Häufig und verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 210 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper bis 4,5 cm hoch und 3,4 cm breit; Strunk zart, zylindrisch bis konisch, einzeln oder büschelig, teilweise am Substrat schon verzweigt, Strunk den Ästen gleichfarben; Basis mit weißem Mycelfilz und weißen, zarten Rhizomorphen. Äste mehrfach aufgeteilt, aufwärts strebend, verbogen bis ausladend, mit abgerundeten Astgabelungen, Astenden vielfach spitzig, teilweise kammartig aufgeteilt; Astfarben jung hell strohgelb, gelbocker, ocker, im Alter zunehmend dunkler werdend, von der Basis aufwärts gelegentlich schmutzig überdeckt, Astenden gleichfarben, manchmal etwas heller. Fleisch weiß, brüchig, teilweise etwas elastisch (nicht gelatinös); Geruch säuerlich bis unbedeutend; Geschmack mild, unauffällig.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen (5) 5,5–8,5 (9) x 2,8–4,2 µm, im Profil ellipsoid, teilweise tropfig, stachelig; cyanophil, mit stacheligem, bis 0,8 µm hohem Ornament, gelegentlich verschmelzen Stacheln zu unregelmäßigen Höckern.
Basidien 38–45 (50) x 5–8 µm, keulig, mit Schnallen; 4(2)-sporig. Hyphen bis 11 µm im Durchmesser, glatt, parallel bis verschlungen, Wände bis zu 0,8 µm dick, ± hyalin, mit Schnallenbildung, ampulliforme Septenübergänge vorhanden. Rhizomorphen, im Außenbereich ummantelt von hyalinen bis schwach gelblichen milchigen, lichtbrechenden, mit sternförmigen Kristallen besetzten Acanthocystiden; in der Tiefe farblose, glatte Hyphen bis zu 5 µm im Durchmesser, mit Schnallen und ampulliformen Septenübergängen.

Bemerkungen:
R. flaccida gehört zu den häufigeren Vertretern der stachelsporigen Arten. Oft wird sie mit R. eumorpha verwechselt, die farblich sehr ähnlich sein kann. R. eumorpha hat aber kräftigere Fruchtkörper mit cremegelblichen bis gelben Rhizomorphen. Mikroskopisch sind die kleineren Sporen mit kürzeren Stacheln und das Vorhandensein von sternförmigen Kristallen in den Rhizomorphen von Bedeutung.

Autor: Josef Christan

Rote Liste: G

Quelle / Literatur:
Christan 2008, Die Gattung Ramaria in Deutschland, S. 268.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Josef Christan
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner