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Puccinia phragmitis (Schumach.) Körn. 1878

Synonyme: Puccinia trailii Plowr.

Systematik: Basidiomycota > Pucciniales > Pucciniaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Frühjahr bis Herbst; in Deutschland verbreitet, sowohl auf Ampfer (Rumex), als auch auf Schilf (Phragmites australis). Seltener auf anderen Knöterichgewächsen (Polygonaceae).

Vorkommen am Ammersee:
Im Gebiet selten, jeweils ein Fund auf dem Haplontenwirt Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius) und dem Dikaryontenwirt Schilf (Phragmites australis). Der Pilz ist vermutlich im Gebiet häufiger.
In unserer Datenbank gibt es 3 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Der Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Im Frühjahr werden verschiedene Arten der Knöterichgewächse (Polygonaceae) befallen, wie z. B. Ampfer (Rumex). An weißlichen bis rötlichen Verfärbungen werden die Spermogonien gebildet. Die weißen Aecien werden kreisförmig darum ausgebildet und finden sich meist auf der Blattunterseite. Sie haben eine Pseudoperidie die becherförmig ausgebildet und am Rand stark zerschlitzt ist. Selten sind die befallenen Blattstellen verdickt. Im Sommer wechselt der Pilz zu Schilf (Phragmites australis) um dort seine Entwicklung mit der Ausbildung von Uredien und Telien zu vollenden. Die kastanienbraunen Uredien werden meist beiderseits der Blätter gebildet und sind von einem gelben Hof umgeben. Sie sind relativ groß und früh frei. Darauf folgt die Ausbildung der stark hervor gewölbten, dunkelbraunen, großen Telien.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Aeciosporen in Ketten, polyedrisch, farblos, 16-21 x 14-15 µm im Durchmesser, Wand ca. 1 µm, und feinwarzig. Uredosporen eiförmig bis ellipsoidisch, 24-39 x 18-24 µm, Wand bis zu 4 µm dick, hellbraun, entfernt stachelig, mit 4 Keimporen. Teliosporen 2-zellig, meist ellipsoidisch, 40-75 x 19-22 µm, am Scheitel gerundet bis etwas ausgezogen, Wand 2,5-3,5 µm, Stiel sehr lang, farblos, nicht abfallend.

Bemerkungen:
Der Großteil der Arten ist sehr wirtsspezifisch, deshalb hilft für eine genaue Artansprache der Art die Kenntnis des parasitierten Wirtes. Besonderheit von Rostpilze ist, dass viele Arten einen Wirtswechsel zwischen zwei verwandtschaftlich meist sehr entfernt stehenden Wirten vollführen.

Autor: Julia Kruse

Quelle / Literatur:
Gäumann (1959): 746ff

  • Detailansicht

    Foto: Julia Kruse
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Julia Kruse