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Puccinia graminis Pers. 1801

Synonyme: Puccinia favargeri Mayor

Systematik: Basidiomycota > Pucciniales > Pucciniaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Frühjahr bis Herbst; in Deutschland weit verbreitet auf Berberitze (Berberis vulgaris) und diversen Süßgräsern (Poaceae).

Vorkommen am Ammersee:
Im Gebiet sehr häufig, sowohl auf dem Haplonten Berberitze (Berberis vulgaris), als auch auf den Dikaryonten, zahlreiche Süßgräser (Poaceae).
In unserer Datenbank gibt es 40 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Der Rostpilz vollführt einen fakultativen Wirtswechsel. Im Frühjahr werden auf Berberitze (Berberis vulgaris) an gelblichen bis rötlichen Verfärbungen auf der Oberseite der Blätter die kugeligen Spermogonien gebildet. Die orangefarbenen Aecien werden kreisförmig auf der Blattunterseite ausgebildet, es kann hier zu erheblichen Anschwellungen des Gewebes kommen. Sie haben eine Pseudoperidie die becherförmig ausgebildet ist und sind oft zu Gruppen aggregiert. Seltener findet auch ein Befall der Stängel, Früchte und Kelchblätter statt. Im Sommer wechselt der Pilz auf diverse Süßgräser (Poaceae) für die Ausbildung von Uredien und Telien. Die gelbbraunen bis kaffeebraunen, strichförmigen, etwas polsterförmig emporgehobenen Uredien sind meist von den Resten der Epidermis umgeben und fließen oft zu längeren Streifen zusammen. Darauf folgt die Ausbildung der strichförmigen, dunkelbraunen, von Resten der Epidermis umgebenen Telien, besonders am Stängel. Sie fließen meist zusammen und können die gesamte Blattfläche/Stängel bedecken.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Aeciosporen rund bis stumpf polyedrisch, 14-16 µm im Durchmesser, Wand im oberen Teil bis auf 6 µm verdickt, sehr fein warzig. Uredosporen länglich, 17-40 x 13-23 µm, Wand bräunlich, 2 µm dick, entfernt stachelwarzig. Teliosporen 2-zellig, spindel- bis keulenförmig, 27-77 x 13-23 µm, am Scheitel meist gerundet oder zugespitzt, auf bis zu 11 µm verdickt, zum Stiel hin verschmälert.

Bemerkungen:
Der Großteil der Arten ist sehr wirtsspezifisch, deshalb hilft für eine genaue Artansprache der Art die Kenntnis des parasitierten Wirtes. Besonderheit von Rostpilze ist, dass viele Arten einen Wirtswechsel zwischen zwei verwandtschaftlich meist sehr entfernt stehenden Wirten vollführen.
Auch unter dem deutschen Namen "Getreideschwarzrost" bekannt.

Autor: Julia Kruse

Quelle / Literatur:
Gäumann (1959): 715ff

  • Detailansicht

    Foto: Julia Kruse
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Julia Kruse