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Phylloporus pelletieri (Lév.) Quél.

Synonyme: Phylloporus rhodoxanthus ss. auct. europ. , Phylloporus rhodoxanthus ssp. europaeus Singer , Xerocomus pelletieri (Lév.) Manfr. Binder

Systematik: Basidiomycota > Boletales > Boletaceae

Deutscher Name: Europäisches Goldblatt

Vorkommen:
In Laub- und Nadelwäldern, vorwiegend auf sandigen, zumindest kalkarmen Böden, durch weite Teile Europas verbreitet, aber insgesamt recht selten. Im Münchner Raum vor allem auf Altmoränen, vereinzelt auch auf oberflächlich versauerten Jungmoränen, z. B. bei Grafrath oder Dietramszell. In höheren Lagen (über 700m) weitgehend fehlend.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten. Die Art bevorzugt saure Böden.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 2-10 cm breit, jung halbkugelig, dann verflachend und meist unregelmäßig, mitunter am Scheitel vertieft, nicht gebuckelt, jung mit eingerolltem Rand, oberseits jung fein und weich filzig, alt auch verkahlend, trocken, rötlich- bis purpurbraun, gegen den Rand alt auch olivbraun.
Lamellen entfernt, dicklich, bis 10 mm breit und mit bis 5 mm hohen Queradern verbunden, mitunter auch gabelig, am Stiel wenig herablaufend, jung schön goldgelb, später auch gelblichgrün, alt rostgelb, leicht vom Hutfleisch lösbar, bei Druck nicht verfärbend.

Stiel 3-10 cm lang und 5-20 mm dick, zentral oder exzentrisch, meist an der Spitze verdickt, in der Mitte auch bauchig, abwärts oft gebogen und zuspitzend, voll und fest, auf gelblichem Grund rot- bis purpurn-bräunlich und fein flockig punktiert, an der Spitze oft etwas längsrippig, Basis meist nicht flockig, Basismyzel gelb.
Fleisch im Hut blass, im Stiel weißlichgelb bis gelblich, unter der Huthaut rostbraun, bei Druck und im Schnitt nicht verfärbend, mild.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 10-12 x 3-5 µm, schmal elliptisch bis fast zylindrisch, glatt, oft mit Tropfen.
Sporenpulver frisch oliv- bis braunoliv.
Pleuro- und Cheilozystiden zahlreich, formenreich, spindelig bis flaschenförmig oder keulig-bauchig.

Bemerkungen:
Trotz des lamelligen Hymenophors wird die Art in der Funga Nordica zu den Filzröhrlingen (Xerocomus) gestellt, mit der sie auch die Sporenform teilt. Andere Autoren belassen das Goldblatt nach wie vor bei Phylloporus.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 39 (als Phylloporus pelletieri);
Holec/Bierich/Beran, Přehled hub střední Evropy, S. 560 (als Phylloporus pelletieri);
Knudsen/Taylor in Funga Nordica, 1. Aufl., Xerocomus, S. 175;
Ryman/Holmåsen, Pilze, S. 215 (als Phylloporus pelletieri).

  • Detailansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Detailansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner