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Pholiota squarrosa (Weigel : Fr.) P. Kumm. 1871

Synonyme: Dryophila squarrosa (Weigel : Fr.) Quél. , Pholiota verruculosa (Lasch) Sacc.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Strophariaceae

Deutscher Name: Sparriger Schüppling

Vorkommen:
Gesellig und stets dicht büschelig an lebenden oder frisch abgestorbenen Fichtenstämmen, an Stümpfen bald verschwindend; oft auch an Laubbäumen, dort meist viel kräftiger und dickfleischig, vor allem an freien Standorten wie Obstgärten etc.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1B (Karte 1894) in den gut kartierten Gebieten durch ganz Deutschland verbreitet. Die Karte zeigt schön die Grenzen der Bearbeitungsgebiete örtlicher Kartierer.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 134 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 4 bis 18 cm breit, jung kugelig bis konvex, dann breit gewölbt, hell stroh- bis orangegelb und dicht mit sparrig abstehenden Schüppchen bedeckt, trocken
Lamellen jung wachsgelb, alt schmutzig oliv-rostbraun, ziemlich dichtstehend und um den Stiel ausgebuchtet, alt auch etwas herablaufend.
Stiel 7 bis 15 cm lang und 5 bis 15, bei Formen an freistehenden Obstbäumen bis 25 mm dick, schlank, fest, an der Spitze gelblich, unberingt, aber mit brauner, faseriger, ringartiger Zone und darunter gleichmäßig mit rostbraunen, umgerollten Schüppchen besetzt.
Fleisch gelblich, mit rettichartigem Geruch und etwas bitterem Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 6,5-8,4 x 3,7-4,6 µm, elliptisch, glatt, hell gelbbraun mit kleinem Keimporus.
Sporenpulver graulich-zimtbraun.
Cheilozystiden bauchig bis zylindrisch oder flaschenförmig.

Bemerkungen:
Die auffallenden Schüppchen an Hut und Stiel und das Büschelwachstum machen den Pilz unverwechselbar. Starker Weißfäule-Erreger.
Eine stiellose Form mit fächerförmigen Hüten ist als f. sessilis Benedix beschrieben
Ähnliche Arten: Der Hallimasch hat weiße bis hell bräunliche Lamellen und keine sparrig eingerollten Schüppchen auf Hut und Stiel. Der Feuerschüppling ist kleiner und ist leuchtend orangegelb gefärbt.
Pholiota squarrosoides (Peck) Sacc. ist außerhalb von Naturwaldreservaten sehr selten und unterscheidet sich durch einen helleren Hut und kleinere Sporen.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Benedix, Z. Pilzk., Bd. 21, H.16, S. 18f.;
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 4, Nr. 440;
Holec, Libri Botanici 20, S. 34ff.;
Jacobssen in Funga Nordica, 1. Aufl., Pholiota, S. 840f.;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 1, Nr. 65.2, S. 521f.;.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Standort

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch