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Pholiota oedipus (Cooke) P.D. Orton 1960

Synonyme: Dryophila oedipus (Cooke) Kühner , Dryophila sordida Kühner , Galerina oedipus (Cooke) Clémençon , Hemipholiota oedipus (Cooke) Bon , Hypholoma oedipus (Cooke) Sacc. , Meottomyces dissimulans (Berk. & Broome) Vizzini , Phaeogalera oedipus (Cooke) Romagn. , Pholiota mutans A.H. Sm. & Hesler , Psathyrella oedipus (Cooke) Konrad & Maubl.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Strophariaceae

Deutscher Name: Winter-Schüppling

Vorkommen:
Gesellig, meist einzeln unter Pappeln (Populus), seltener auch unter Buchen (Fagus sylvatica) und Erlen (Alnus), meist Blättern oder darüberliegenden Ästchen aufsitzend. Vorrangig in Auwälder und besonders im Winter zwischen Dezember und Februar erscheinend, selten auch schon im Spätherbst und bis Anfang Mai aushaltend.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1B (Karte 1880) in Süddeutschland im Rheintal, an Lech, Isar und Salzach, sonst weitgehend fehlend. Wegen der winterlichen Erscheinungszeit vermutlich oft übersehen.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 15 bis 40 (50) mm breit werdend, jung halbkugelig, bald breit konvex bis fast flach und meist mit breitem und sehr stumpfem, flachem Buckel, hygrophan, feucht sehr dunkel hornbraun mit olivlichem Beiton und wesentlich hellerem, mehr graubraunem und stark durchscheinend gerieftem Rand, stark speckig glänzend und deutlich schmierig-klebrig, trocken stark ausblassend, etwas dünnfleischig, ganz jung am Rand mit einzelnen Flöckchen, aber nach dem Aufschirmen praktisch kahl, oft exzentrisch und im Umriss stark unregelmäßig verformt, trocken meist radial zweifarbig und dadurch fast konzentrisch gefärbt.
Lamellen jung weiß, dann hell erdgrau, ziemlich breit, bis 4 mm breit bei 9 mm Länge, um den Stiel breit und wenig ausgebuchtet bis breit angewachsen und mit einem kurzen Zahn herablaufend, um den Stiel etwas bauchig, am Hutrand mit bis zu 15 Lamellen pro cm, davon 6 durchgehend, mitunter auch queraderig-runzelig, Schneide jung gleichfarbig, später auffallend fein weißflockig.
Stiel 3 bis 7 cm lang und 4 bis 6, selten bis 10 mm dick, zylindrisch mit schwach keuligem Grund, weißlich und stark weiß längsseidig überfasert, Spitze weißmehlig, mit unvollständiger, häutig faseriger Ringzone, abwärts wässerig bräunlich und meist gekniet, am Substratansatz vom Myzel stark watteartig weißflaumig, innen hohl.
Fleisch im Hut feucht grau, trocken weiß, im Stiel hell gelbbraun, geruchlos.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7,5-10 x 5 µm, elliptisch bis schwach bohnenförmig, glatt.
Cheilozystiden zahlreich, oft wellig verbogen und mehr oder weniger kopfig, 30-100 µm lang.

Bemerkungen:
Wurde lange zur Gattung Pholiota gerechnet, von der sich die Art durch den schmierigen, hygrophanen und durchscheinend gerieften Hut unterscheidet.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 4, Nr. 436 (als Pholiota oedipus);
Einhellinger, Ber. Bayer. Bot. Ges. 44, S. 37 (als Pholiota oedipus);
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 1, Nr. 65.30, S. 551f. (als Pholiota oedipus);
Reid, Fungorum Icones Coloratae, Heft 3, Tf. 23b (als Pholiota oedipus);
Schwöbel in Z. Mykol, Bd. 25, S. 10ff. (als Dryophila sordida);
Vesterholt in Funga Nordica, 1. Aufl., Phaeogalera, S. 836.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Mikroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Sporen

    Foto: Peter Karasch