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Phaeolepiota aurea (Mattir.) Maire ex Konrad & Maubl. 1928

Synonyme: Cystoderma aureum (Mattuschka : Fr.) Kühner & Romagn. , Lepiota aurea (Mattuschka : Fr.) Quél. , Lepiota pyrenaea Quél. , Phaeolepiota vahlii (Schumach. : Fr.) J.E. Lange , Pholiota aurea (Mattuschka : Fr.) P. Kumm. ss. auct., Pholiota caperata (Pers.) Gillet ss. P. Kumm.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Agaricaceae

Deutscher Name: Goldfarbener Glimmerschüppling

Vorkommen:
Oft in sehr großer Zahl an grasigen Wegrändern, zwischen Brennesseln und an Holzlagerplätzen, gerne auch an Seeufern, aber ziemlich selten und vorwiegend in höheren Lagen. Standorttreu und oft über mehrere Jahre am gleichen Ort erscheinend.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1B (Karte 1865) in ganz Deutschland sehr zerstreut bis selten und auf weiten Gebieten fehlend; nur im Jungmoränengebiet und am Alpenrand gebietsweise ziemlich häufig.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 42 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis über 20 cm breit werdend, jung halbkugelig, dann breit konvex bis flach, trocken und gleichmäßig gelb- bis orangebraun, fein körnig.
Lamellen schon von Jugend an hell rostbraun, dichtstehend und am Stiel nicht angewachsen.
Stiel 10 bis 20 cm lang und 10 bis 25 mm dick, kräftig, gleichdick mit keuligem Grund, Spitze hellgelb, mit einem sehr breiten, häutigen und jung die Lamellen verdeckenden, dann abstehenden und auf der Unterseite gelbbraunen, fein körnigen Ring, darunter gleichmäßig gelbbraun körnig.
Fleisch weiß oder gelblich, mit angenehmem Geruch und mildem Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9,2-12 x 4-5 µm, spindelig-schiffchenförmig, rau, hell gelbbraun, Sporenpulver ocker-rostbraun.

Bemerkungen:
Der Glimmer wird bei Berührung junger Fruchtkörper leicht abgewischt und färbt die Finger braun. – Galt als ergiebiger Speisepilz, der kaum mit anderen Arten zu verwechseln ist. Neuerdings wird über Unverträglichkeiten beim Verzehr dieses Pilzes berichtet und eine kontroverse Diskussion über dessen Genießbarkeit geführt. In der Schweiz ist er nicht mehr als Speisepilz zugelassen.
Der Pilz enthält Blausäure, die jedoch spätestens bei 26° C verdampft. Im Bereich der Münchner Pilzberatung ist seit 1955 kein einziger Fall von Unbekömmlichkeit bekannt geworden.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 259;
Holec/Bielich/Beran, Přehled hub střední Evropy, S. 422f.;
Knudsen in Funga Nordica, 1. Aufl., Phaeolepiota, S. 515;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 1, Nr. 63.1, S. 513f.

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    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
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    Foto: Peter Karasch