Startseite

Macrolepiota procera (Scop. : Fr.) Singer 1948

Synonyme: Lepiota procera (Scop. : Fr.) Gray , Leucocoprinus procerus Pat. , Mastocephalus procerus (Scop. : Fr.) Patouill.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Agaricaceae

Deutscher Name: Parasol

Vorkommen:
In Laub- und Nadelwäldern, an Waldrändern und in naturnahen Wiesen, überall häufig.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 520 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis über 30 cm breit werdend, jung geschlossen kegelig bis paukenschlegelförmig, dann halbkugelig und schließlich flach mit kleinem, glattem Buckel, graubraun und in grobe, wollige Schuppen aufbrechend, darunter das weiße Hutfleisch sichtbar, ziemlich dünnfleischig.
Lamellen rein weiß, ziemlich breit und dichtstehend, am Stiel nicht angewachsen, alt etwas braun verfärbend.
Stiel 15 bis 40 cm lang und 20 bis 25 mm dick, mit keulig verdicktem, bis 5 cm breitem Grund und breitem, oben weißflockigem, unten braunem und frei beweglichem Ring, auf ganzer Länge graubraun genattert.
Fleisch weiß, bei Druck und im Anschnitt nicht verfärbend, mild und mit angenehmem Geruch.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 15-20 x 10-13 µm, dickwandig, elliptisch, farblos und glatt, mit Jod braunrot.
Sporenpulver weiß bis creme.

Bemerkungen:
Alle Riesenschirmlinge, die einen frei beweglichen Ring besitzen, sind mit Ausnahme des seltenen Garten-Schirmlings eßbar. Die Hüte frischer Fruchtkörper mit noch rein weißen, glatten Lamellen schmecken gebraten vorzüglich; die zähen Stiele sind nicht verwendbar. Kann roh genossen, heftige Verdauungsbeschwerden auslösen.
Ähnliche Arten: Der Safran-Schirmling (Chlorophyllum rachodes) ist etwas kleiner und verfärbt sich im Anschnitt rot- bis safranbraun. Es gibt noch zahlreiche kleinere Schirmlingsarten, die niemals einen frei beweglichen Ring besitzen und ausnahmslos ungenießbar, teilweise sogar gefährlich giftig sind.
Eine dunkle Form mit beim Reiben etwas bräunender Stielrinde und undeutlich bis kaum genattertem Stiel wird als var. fuliginosa Barla bezeichnet. Die inzwischen von Bon in den Artrang erhobene Sippe ist noch wenig bekannt, aber möglicherweise weit verbreitet („Rußbrauner Riesenschirmling“).

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 4, Nr. 254;
Holec/Bielich/Beran, Přehled hub střední Evropy, S. 426f.;
Lange in Funga Nordica, 1. Aufl., Macrolepiota, S. 531f.;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 3, Nr. 115.3, s. 575f. und 115.4., S. 576f.

  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Habitus

    Foto: Peter Karasch
  • Habitus

    Foto: Peter Karasch