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Hygrophorus unicolor Gröger

Synonyme: Hygrophorus leucophaeus (Scop. : Fr.) Fr. ss. auct., Hygrophorus lindtneri var. unicolor (Gröger) Krieglst.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Hygrophoraceae

Deutscher Name: Seidiggerandeter Schneckling

Vorkommen:
Ziemlich verbreitet in Rotbuchenwäldern auf Kalk, im Jungmoränengebiet des Münchner Südens nicht selten, sonst seltener, oft recht spät im Jahr erscheinend, meist gesellig und scharenweise wachsend.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 256 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 2,5-5 cm, selten bis 7 cm breit werdend, jung halbkugelig, später konvex bis flach oder wellig verbogen, lange eingerollt, anfangs mehr oder weniger gleichmäßig beige bis zart lachsorange, am Scheitel dunkler rotbraun, oberseits anfangs stark schleimig, dann radialfaserig, trocken und besonders am zuletzt oft gerade abstehenden und schwach gerippten Rand fein seidig, dünnfleischig mit dickerem Kern.
Lamellen weiß, dann blass lachsfarben, ziemlich entfernt, am Stiel breit angewachsen oder kurz herablaufend, Schneide glatt.
Stiel 5-7 cm lang und 7-10 mm dick, zylindrisch, weiß, faserflockig, trocken, am Grund meist zugespitzt.
Fleisch weißlich, unter der Huthaut gelblich, mit schwachem, angenehmem Geruch und mildem Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 6,2-8,7 x 3,8-5 µm, elliptisch, farblos und glatt, teilweise mit Tropfen.
Sporenstaub weiß.

Bemerkungen:
Der Pilz sieht von oben wie ein stark ausgeblasster Dunkelscheibiger Fälbling (Hebeloma mesophaeum) aus.
Ähnliche Arten: Vom Braunscheibigen Schneckling (Hygrophorus discoideus) unterscheidet ihn der Standort und die vor allem in der Mitte wesentlich hellere Hutfarbe. Der Dichter-Schneckling (Hygrophorus poetarum) ist viel größer und mehr rosafarben und meist im Gelände schon gut zu unterscheiden.
In jüngerer Zeit sind mehrere neue, bisher mit Hygrophorus leucophaeus s.l. vermengte Arten abgegrenzt worden. Dazu gehören der vermutlich mit Hygrophorus lindtneri M. M. Moser identische Hygrophorus carpini Gröger als Mykorrhizapilz von Hasel (Corylus avellana) und Hainbuche (Carpinus betulus) sowie Hygrophorus fagi G. Becker & Bon unter Rotbuche (Fagus sylvatica). Über das Vorkommen beider Sippen in Südbayern ist bisher noch wenig bekannt.
Nach Gröger soll das Taxon Hygrophorus leucophaeus als Nomen confusum nicht mehr verwendet werden. Candusso zieht Hygrophorus unicolor zu Hygrophorus lindtneri.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 131;
Bresinsky, Regensb. Mykol. Schr., Bd. 15, S. 224f.;
Gröger, Z. Mykol., Bd. 46(2), S. 157ff.;
Candusso, Fungi Europaei, Bd. 6, Hygrophorus, S. 248ff.;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 3, Nr. 109.29.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch