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Ganoderma applanatum (Pers.) Pat. 1887

Synonyme: Ganoderma lipsiense (Batsch) G.F. Atk.

Systematik: Basidiomycota > Polyporales > Ganodermataceae

Deutscher Name: Flacher Lackporling

Vorkommen:
Meist an toten Stämmen und Strünken verschiedener Laubhölzer, vorwiegend an Rotbuchen (Fagus sylvatica), selten auch an Nadelholz, in ganz Europa verbreitet, auch auf den Kanaren.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1a (Karte 298), in Bayern weit verbreitet mit auffallenden Areallücken außerhalb des natürlichen Rotbuchenareals; z. B. nördlich von Regensburg und im mittelfränkischen Becken.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 660 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper bis 50 cm breit ebenso weit vom Substrat abstehend, 2 bis 8 cm dick, halbkreisförmig, breit angeheftet, oft flach, oberseits hart, gezont, graubraun und mehr oder weniger höckerig, frisch gegen den Rand etwas gezont und mit fast weißer Zuwachskante, matt, bei der Reife mit schokoladenbraunem Sporenstaub bedeckt.
Poren frisch weißlich, bei Druck braun, englöcherig, 4-6 Poren pro mm, Röhrenschicht 1 bis 2 cm dick, oft mehrschichtig.
Trama dunkelbraun, im Querschnitt oft mit weißlichen, fleckenartigen Einschlüssen, bis 2 cm dick und über den Röhren deutlich dunkler.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7-8(-9)x 4,5-6 µm, breit elliptisch, gestutzt, undeutlich warzig, hellbraun, mit durchscheinendem Keimporus.
Hyphensystem trimitisch.

Bemerkungen:
Die Porenschicht trägt oft tönnchenförmige Zitzengallen der Pilzfliege Agathomyia wankowiczi. Die Larven beißen die aus Trama bestehende Galle unten durch und lassen sich herausfallen
An der weißen, bei Berührung frisch sofort fleckenden und oft Zitzengallen tragenden Fruchtschicht ist der Pilz meist eindeutig zu erkennen.
Weißfäule-Erreger.
Ähnliche Arten: Formen des Zunderschwamms (Fomes fomentarius) haben eine dunkler creme- bis gelbliche Porenschicht und dickere, derb konsolenförmige Fruchtkörper. Das seltene Ganoderma adspersum (Schulzer) Donk wächst fast nur an freistehenden Laubbäumen und unterscheidet sich durch die fehlenden weißen Einschlüsse in der Trama.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 2, Nr. 425;
zur Pilzfliege: Jahn, Westf. Pilzbr. VI/1, S. 5.

  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
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    Foto: Peter Karasch
  • Standort

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
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    Foto: Peter Karasch