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Cortinarius melleopallens (Fr.) J.E. Lange 1892

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Honigbrauner Wasserkopf

Vorkommen:
Selten in bodensauren Fichtenwäldern auf feuchtem, meist staunassem Lehm- und Sandboden, vorwiegend in moosigen Fichtenschonungen. Gilt als selten, tritt aber mitunter recht gesellig und standorttreu auf.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 634), in Deutschland in Schleswig-Holstein, im Saarland und im südlichen Schwarzwald; in Bayern nur zwischen Ammersee und südlich von München.

Vorkommen am Ammersee:
Selten, kritische Sippe.
In unserer Datenbank gibt es 5 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 50 bis 80 mm breit, schon jung breit konvex-gewölbt oder allenfalls sehr undeutlich und breit gebuckelt, dann fast flach werdend, etwas unregelmäßig mit nach unten gebogenem oder leicht aufbiegendem Rand, hygrophan, feucht schön rotorange, hell rötlich- bis satt honigbraun und am Rand oft stark durchscheinend gerieft, jung am Rand auch mit schwachem fleischlila Ton und etwas vom weißen Velum überfasert, bald aber kahl, seltener auch bleibend seidig, beim Eintrocknen vom Scheitel her stark streifig ausblassend, nach aprikosenfarben entfärbend und dabei meist charakteristisch zweifarbig, trocken hell orangeocker bis honigorange oder tonfalb, im Kern mitunter dick-, sonst dünnfleischig.
Lamellen jung zimtgelb, dann hell zimtrostfarben, seltener auch mehr milchkaffeebraun oder lebhafter rostbraun, meist aber auffallend hell, um den Stiel oft tief ausgebuchtet, mäßig entfernt, am Hutrand mit 11-15 Lamellen pro cm, davon 3-4 durchgehend, ziemlich breit und oft, aber nicht immer nach unten bauchig vorstehend, 9-13 mm breit bei 27 mm Länge, mit scharfer, etwas gesägter bis schwach gekerbter und nicht oder nur wenig hellerer, aber auch gleichfarbiger und glatter Schneide.
Stiel bis 110 mm lang und an der Spitze bis 10 mm, am Grund bis 14 mm dick; gelegentlich auch viel kürzer und kaum die Hutbreite erreichend, zylindrisch mit etwas angeschwollenem und häufig verbogenem oder allmählich keulig verdicktem Grund, jung weiß, alt etwas bräunend, auf ganzer Länge jung stark, alt schwach weiß längsseidig, ohne oder mit sehr flüchtiger Cortina, aber mit weißen, oft zusammenhängende Überzüge bildenden Velumresten, seltener nur mit undeutlichen, schräg verlaufenden Velumspuren und alt verkahlend.
Fleisch im Hut durchwässert bräunlich oder selten in der Stielspitze mit schwachem, graulila Schein, im Stiel weiß, jung in der Rinde der Stielspitze schwach fleischlila, Geruch meist fehlend, gelegentlich im Schnitt rettichartig, mitunter auch mit schwacher Pelargonium-Komponente.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen (6,5-)7-7,5(-8,5) x (4-)4,5-5(-5,5) µm, bis fast rundlich oder leicht apfelkernförmig, dicht und fein punktiert, mitunter auch grober warzig, selten mit Tropfen.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Cortinarius triformis ist lebhafter gefärbt, hat einen stärker keuligen Stiel und etwas größere Sporen.
Cortinarius armeniacus ist lebhafter gefärbt und hat einen ziemlich kurzen, am Grund niemals erweiterten Stiel.
Cortinarius saturatus ist lebhafter gefärbt und hat kleine, rundliche Sporen.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: R

Quelle / Literatur:
Arnold, Telamonia, Libri Botanici 7, 1987. S. 134;
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, B 12;
Lange, Flora Agaricina Danica, Tf. 97 F.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner